Monday, November 30, 2015

«Den Islamische Zentralrat der Schweiz verbieten, bevor es zu spät ist»

Naim Cherni vom Islamischen Zentralrat Schweiz (IZRS) hat auf einer Reise nach Syrien Abdallah al-Muhaysini befragt – einen Jihadisten mit Verbindungen zur Terrororganisation al-Qaida. Dass der IZRS einer solchen Person eine Plattform bietet, sorgt für Empörung. Saïda Keller-Messahli, Präsidentin des Forums für einen fortschrittlichen Islam, sagt, Abdallah al-Muhaysini wolle dasselbe wie der IS: «Auch er möchte die Scharia einführen und einen islamischen Staat schaffen – wenn der IZRS das unterstützt, ist er der Ideologie des IS sehr, sehr nahe.» Dass der IZRS einer solchen Person huldige, sei entlarvend. Und es sei brandgefährlich: «Damit will er Muslime aus der Schweiz für den Jihad begeistern – und sorgt dafür, dass noch mehr Leute sich auf den Weg nach Syrien machen.» Auch Oscar Bergamin, Syrien-Kenner und bis 2011 selber IZRS-Vorstandsmitglied, sagt zur «Sonntagszeitung»: «Damit heroisiert der IZRS den Jihad.»
Die jüngste Aktion bestärkt Keller-Messahli in ihrer Meinung, dass der IZRS verboten werden müsse: «Ich sehe keinen anderen Weg als ein Verbot dieser Organisation.» Das sei auch im Interesse der gemässigten Mehrheit der Schweizer Muslime: «Der IZRS sät Misstrauen und Zwietracht, und er vertritt eine Ideologie, die nicht mit einer freiheitlichen, demokratischen Gesellschaft vereinbar ist.» Es zeige sich, dass der IZRS die Grenzen immer weiter ausreize, wenn man ihm keinen Einhalt gebiete.
Auch Walter Wobmann, Initiant des Minarett-Verbots und SVP-Nationalrat, verlangt, dass die Behörden aktiv werden – ein Verbot des IZRS müsse geprüft werden. «Diese Islamisten geniessen in der Schweiz Narrenfreiheit – damit muss endlich Schluss sein. Man muss eingreifen, bevor es zu spät ist.» Der IZRS vertrete Ansichten, die den grundlegenden Werten der Schweiz widersprächen. «Dass diese Organisation ungehindert Propaganda für den Jihad macht, dürfen wir nicht weiter dulden.»Auf seiner Syrien-Reise hat IZRS-Mann Cherni nicht nur al-Muhaysini interviewt, sondern auch einen Film gedreht. Am 5. Dezember lädt der IZRS zur Premiere – der Veranstaltungsort ist noch geheim. Ein Trailer bietet bereits einen Vorgeschmack auf den Film: Cherni spricht von «säkularer Oktroyierung» – und Jihadisten stossen Drohungen gegen die russischen Streitkräfte aus: Putin solle die Leichensäcke bereitmachen, man werde ihm die Köpfe seiner Soldaten zurückschicken.
 20min.ch

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