Die Innenexperten von CDU und CSU aus Bund und Ländern fordern nach den
Anschlägen von Paris ein schärferes Vorgehen gegen Islamisten in
Deutschland. „Wer unseren freiheitlichen Staat und unsere Rechtsordnung
bekämpft, dem werden wir mit aller Härte und Schärfe begegnen“, heißt es
in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf
für einen Forderungskatalog („Berliner Erklärung“) der Konferenz der
innenpolitischen Sprecher von CDU und CSU in Bund und Ländern. Zur
Bewältigung der Flüchtlingskrise verlangen die Unionspolitiker einen
Abbau von Fehlanreizen.Der innenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Stephan
Mayer (CSU), und der Vorsitzende der Konferenz, der
CDU-Landtagsabgeordnete Jens Kolze aus Sachsen-Anhalt, haben die
Erklärung in Berlin vorgestellt. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will die
Zahl der ankommenden Flüchtlinge reduzieren. Sie hält aber nichts davon,
eine Obergrenze für die Zahl der Schutzsuchenden zu nennen, wie dies
vor allem von der CSU und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer
gefordert wird.In dem sechsseitigen Papier heißt es: „Zuwanderung ist auf ein Maß zu
begrenzen, das die gesellschaftliche Akzeptanz nicht übersteigt und die
Integrationsfähigkeit diese Landes auch langfristig gewährleistet.“ Die
Zahl an Hilfesuchenden und die Geschwindigkeit, in der Flüchtlinge
einträfen, drohe auch die staatlichen Institutionen zu überfordern.
„Unsere Möglichkeiten zur Hilfe sind nicht unerschöpflich. Die
Bundesrepublik Deutschland kann nicht allen Geflüchteten und
Vertriebenen Schutz gewähren.“In dem Entwurf betonten die Unionsexperten: „Trotz unserer humanitären
Verantwortung gilt unsere Verantwortung zuerst allen unseren Bürgern.
Wir sind vor allem ihnen verpflichtet.“ Zudem wird unterstrichen: „Wer
bei uns statt dem Grundgesetz nur die Scharia anerkennt, kann kaum
dauerhaft einen Platz in unserer Gesellschaft finden.“Die CDU/CSU-Politiker verlangen unter anderem, dass Schutzsuchende, die
straffällig geworden sind, einfacher als bisher abgeschoben werden
dürfen. Die auch von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU)
unterstützte Einführung einer Gesundheitskarte für Flüchtlinge sei „das
falsche Signal“, wenn es darum gehe, jeden Anreiz zu vermeiden, dass
jemand einen Asylantrag stelle, der nicht schutzbedürftig sei.Mit scharfen Worten erklären die Unions-Innenpolitiker „die Utopie einer
‚Multikultigesellschaft‘ für gescheitert“. Sie ergänzen: „Wir erwarten
von den hier lebenden Zuwanderern, sich die Grundlagen und Werte unseres
Staates und seiner freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu eigen zu
machen.“ Für einen Islam, „der die aus der christlich-jüdischen
Tradition und dem christlichen Menschenbild sowie der Aufklärung
abgeleiteten Werte unserer Gesellschaft in Frage stellt, ist kein Platz
in Deutschland“.
bayernkurier
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