«Zusammen mit der Europäischen Union wollten wir die Herrschaft des
ewigen Friedens installieren. Unser grosser Schweizer Traum ist heute an
der Realität des Islamismus zerbrochen», kommentierte Alain
Finkielkraut in «Le Figaro» am 20. November. Mit dem «Schweizer Traum»,
meinte der französische Philosoph den Glauben an «eine auf
Marktwirtschaft, Internet und Menschenrechten basierte und friedliche
Welt. Diese Illusion wurde abrupt zerschlagen: Wir leben das Ende des
Endes der Geschichte. Geschichte ist zurück in einem Land und auf einem
Kontinent, der sich ausserhalb der
Verletzlichkeit wähnte», sagt der
bewunderte wie verhasste Denker. Laut Finkielkraut, einziger Sohn eines
Auschwitz-Überlebenden, wäre es ein schwerer Fehler, «alle Muslime in
Frankreich zu kriminalisieren, viele von ihnen fühlen sich als von
Barbaren festgehaltene Geiseln.» Aber er weigert sich, den Islamismus
als reine Randerscheinung oder als Folge der westlichen Politik zu
begreifen. «Wir haben nicht durch eine neokoloniale Politik,
imperialistische Kriege oder durch Diskriminierung zur Geburt dieses
Monsters beigetragen. Wir bezahlen nicht für begangene Verbrechen.»
tachles.ch
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