Erinnern sie sich noch an die Flüchtlingsfamilie die von der Polizei umquartiert werden sollte, was als besonders brutaler Polizeieinsatz in den Medien dargestellt wurde? Eine Stadt wehrt sich nun in einem offenen Brief gegen die Lügenpresse - hier den WDR und die "Journalistin" Najima El Moussaoui - und stellt interessante Fragen, u.a.:
"Die Flüchtlingshelferin erklärt, dass die syrische Flüchtlingsmutter, die zusammen mit ihren Kindern erst seit einigen Wochen in Warburg weilt, in ein „eigenes Haus“ umziehen wollte und hierzu einen sexuellen Missbrauch in der Zentralunterkunft vorgetäuscht hat. Beim Eintreffen der Polizei habe die Mutter ihre Kinder aufgefordert, sich mit Tritten und Bissen gegen die Polizei zur Wehr zu setzen und auch selbst zugebissen. Demnach hätten Augenzeugen berichtet, dass die Frau ihre eigenen Kinder regelmäßig schlägt.
Vor diesem neuen Hintergrund drängen sich Fragen auf: Wusste Frau El Moussaoui vom WDR von der Aussage der Warburger Flüchtlingshelferin und wenn ja, warum hat sie auch diese Information weggelassen."
Offener Brief
Vertretungsberechtigter sowie Verantwortlicher
im Sinne des Presserechts:
Herrn Intendant Tom Buhrow
- Persönlich -
Westdeutscher Rundfunk Köln
50600 Köln
WDR-Berichterstattung durch Frau Najima El Moussaoui in der Sendung „Westpol“ am Sonntag, den 20. März 2016
Sehr geehrter Herr Buhrow,
Michael Stickeln
im Sinne des Presserechts:
Herrn Intendant Tom Buhrow
- Persönlich -
Westdeutscher Rundfunk Köln
50600 Köln
WDR-Berichterstattung durch Frau Najima El Moussaoui in der Sendung „Westpol“ am Sonntag, den 20. März 2016
Sehr geehrter Herr Buhrow,
mit diesem „offenen Brief“, den ich
allen regional berichtenden Presseorganen zur Verfügung stelle, verbinde
ich große Hoffnungen in Sie persönlich. Denn ich spreche Sie nicht nur
als den im Sinne des Presserechts formaljuristisch verantwortlichen
Intendanten des Westdeutschen Rundfunks, sondern auch als den
langjährigen international renommierten Nachrichtenjournalisten an, der
von mir und einer breiten Öffentlichkeit wegen seiner
kritisch-informierenden aber gleichsam stets objektiv-ausgewogenen
Berichterstattung über lange Jahre hochgeschätzt wurde.
Der Umstand, dass diese journalistischen
Basisanforderungen aus meiner Sicht von o.g. Mitarbeiterin des WDR
verletzt wurden, umtreibt mich, wegen der grundsätzlichen Art und Weise
in der Berichterstattung über Flüchtlinge, die ich seit längerer Zeit
zum Teil beobachten muss.
Ich bin der festen Überzeugung, dass es
genau diese zum Teil unvollständige, in diesem Fall einseitig die
Interessen von Flüchtlingen unterstützende und wesentliche Fakten
weglassende Art der Berichterstattung ist, die zu gesellschaftlichen
Spannungen führt und die auch in der Lage ist, öffentliche Meinungen zu
manipulieren.
In diesem Zusammenhang möchte ich insbesondere auch an die Geschehnisse in der Silvesternacht 2015 in Köln erinnern.
In diesem Zusammenhang möchte ich insbesondere auch an die Geschehnisse in der Silvesternacht 2015 in Köln erinnern.
Doch zunächst kurz zum Sachverhalt hier
vor Ort, wie er sich - ohne jede Wertung - am heutigen Tage für mich
darstellt. Nachdem meine Verwaltung Beschwerden einer syrischen
Flüchtlingsmutter über sexuelle Belästigungen ihr selbst und einem ihrer
Kinder gegenüber erreichten, haben wir zum Schutze der Betroffenen
entschieden, die Familie vorsorglich in eine andere Unterkunft zu
verlegen, da in der neuen Unterkunft fast ausschließlich aus Syrien
stammende Flüchtlinge untergebracht sind und wir uns so für die Familie
einen friedlichen Aufenthalt erhofften. Im Zuge dieses neuen
Unterkunftskonzeptes sind bis dato übrigens über 70 Personen umgezogen.
Da die syrische Familie sich jedoch den Mitarbeitern der Hansestadt
Warburg gegenüber massiv weigerte umzuziehen, haben wir die Polizei in
Warburg um Unterstützung im Rahmen der sogen. „Vollzugshilfe“ gebeten.
Bei der anschließenden Umsetzung durch die Polizei kam es zu
Auseinandersetzungen.
Die Polizei musste daher unmittelbaren Zwang ausüben, um die Familie in die vorgesehene neue Unterkunft verbringen zu können.
Teile dieser polizeilichen Maßnahmen sind von Dritten mit Hilfe von Handy-Videos festgehalten worden, die an die WDR-Mitarbeiterin, Frau El Moussaoui, weitergegeben worden sind. Frau El Moussaoui hat daraufhin mit mir und 2 weiteren Mitarbeitern der Stadtverwaltung (Herrn I. Beigeordneten Braun und Herrn Fachbereichsleiter Scholle) in rd. drei Stunden Interviews bzw. Gespräche geführt, in denen der Sachverhalt und die Beweggründe der Stadt ausführlich erläutert wurden.
Aufgrund der Berichterstattung vom Sonntag, dem 20.03.2016, im WDR-Fernsehen in der Sendung „Westpol“, die sich im Ergebnis für einen öffentlich-rechtlichen Sender als - aus meiner Sicht - einseitig darstellt, muss ich folgende Fragen an Sie über diesen Brief öffentlich machen:
Die Polizei musste daher unmittelbaren Zwang ausüben, um die Familie in die vorgesehene neue Unterkunft verbringen zu können.
Teile dieser polizeilichen Maßnahmen sind von Dritten mit Hilfe von Handy-Videos festgehalten worden, die an die WDR-Mitarbeiterin, Frau El Moussaoui, weitergegeben worden sind. Frau El Moussaoui hat daraufhin mit mir und 2 weiteren Mitarbeitern der Stadtverwaltung (Herrn I. Beigeordneten Braun und Herrn Fachbereichsleiter Scholle) in rd. drei Stunden Interviews bzw. Gespräche geführt, in denen der Sachverhalt und die Beweggründe der Stadt ausführlich erläutert wurden.
Aufgrund der Berichterstattung vom Sonntag, dem 20.03.2016, im WDR-Fernsehen in der Sendung „Westpol“, die sich im Ergebnis für einen öffentlich-rechtlichen Sender als - aus meiner Sicht - einseitig darstellt, muss ich folgende Fragen an Sie über diesen Brief öffentlich machen:
• Warum hat die Mitarbeiterin des
WDR, Frau Najima El Moussaoui, die umfangreichen Informationen, die wir
ihr in rd. drei Stunden Interviews insbesondere über das gemeinsam mit
der Flüchtlingsinitiative, der Sozialarbeiterin und der Polizei
erstellte Unterbringungskonzept gegeben haben, vollständig weggelassen?
• Warum reduziert sie mein unter
Zeugen nahezu einstündig geführtes und vollständig gefilmtes Interview,
in dem ich ihr mehrfach und sachlich in vollkommener Ruhe unsere
Beweggründe für das neue Unterbringungskonzept erläuterte, lediglich auf
meine Aussage, dass ich das mir erstmals im Interview während laufender
Kamera, vielleicht nur ausschnittweise, vorgestellte Handy-Video nicht
kommentieren möchte?
Dieses Verhalten meinerseits halte ich nachdrücklich für richtig, da ich mir ein Urteil in dieser spontanen Situation aufgrund fehlender umfangreicher und objektiver Informationen nicht bilden konnte.
Dieses Verhalten meinerseits halte ich nachdrücklich für richtig, da ich mir ein Urteil in dieser spontanen Situation aufgrund fehlender umfangreicher und objektiver Informationen nicht bilden konnte.
• Warum suggeriert man im Bericht
unterschwellig, dass ich in der vom Landrat des Kreises Höxter am
Freitag, dem 18.03.2016, kurzfristig einberufenen Pressekonferenz
„lediglich“ meinen allgemeinen Vertreter, Herrn I. Beigeordneten Braun,
entsende, dass ich mich vor der Pressekonferenz „drücken“ wollte.
Tatsächlich hätte man in Erfahrung bringen können, dass ich auf einer Beerdigung eines Freundes der Familie in meinem Heimatort anwesend war.
Tatsächlich hätte man in Erfahrung bringen können, dass ich auf einer Beerdigung eines Freundes der Familie in meinem Heimatort anwesend war.
• Nur einen Tag nach der
WDR-Berichterstattung in der Sendung „Westpol“ tauchen Pressartikel in
der „Neuen Westfälischen Zeitung“ auf, in der von einer ehrenamtlichen
Warburger Flüchtlingshelferin berichtet wird. Die Aussage dieser
freiwilligen Helferin lässt das Verhalten der o.g. syrischen
Flüchtlingsfamilie in einem völlig neuen Licht erscheinen, der die
WDR-Berichterstattung gleichsam auf den Kopf stellt. Die
Flüchtlingshelferin erklärt, dass die syrische Flüchtlingsmutter, die
zusammen mit ihren Kindern erst seit einigen Wochen in Warburg weilt, in
ein „eigenes Haus“ umziehen wollte und hierzu einen sexuellen
Missbrauch in der Zentralunterkunft vorgetäuscht hat. Beim Eintreffen
der Polizei habe die Mutter ihre Kinder aufgefordert, sich mit Tritten
und Bissen gegen die Polizei zur Wehr zu setzen und auch selbst
zugebissen. Demnach hätten Augenzeugen berichtet, dass die Frau ihre
eigenen Kinder regelmäßig schlägt.
Vor diesem neuen Hintergrund drängen sich Fragen auf: Wusste Frau El Moussaoui vom WDR von der Aussage der Warburger Flüchtlingshelferin und wenn ja, warum hat sie auch diese Information weggelassen. Muss hier gar befürchtet werden, dass dieser syrischen Flüchtlingsmutter mehr geglaubt wird als einer ehrenamtlichen Flüchtlingshelferin?
Vor diesem neuen Hintergrund drängen sich Fragen auf: Wusste Frau El Moussaoui vom WDR von der Aussage der Warburger Flüchtlingshelferin und wenn ja, warum hat sie auch diese Information weggelassen. Muss hier gar befürchtet werden, dass dieser syrischen Flüchtlingsmutter mehr geglaubt wird als einer ehrenamtlichen Flüchtlingshelferin?
• Wenn Frau El Moussaoui von den
Aussagen der freiwilligen Helferin keine Kenntnis hatte, wie ist es dann
möglich, dass die Presse bereits nur einen Tag nach der
WDR-Berichterstattung davon berichtet? Warum dieser Zeitdruck bei der
Berichterstattung durch Frau El Moussaoui und diese zwangsläufig
entstehende oberflächliche Recherchearbeit hier vor Ort?
• Wenn Frau El Moussaoui von der
Aussage der Flüchtlingshelferin wusste, drängt sich hier nicht auch
zwangsläufig die Frage auf, ob Frau El Moussaoui wirklich unabhängig von
äußeren Einflüssen agiert?
• Ist es nicht so, dass alle
Flüchtlinge - unabhängig von Herkunft und Asylstatus - in gleichem Maße
zunächst als Asylsuchende anzusehen sind und die unterbringende Kommune
selbstständig über den Ort und die Art und Weise der Unterbringung im
Rahmen ihrer (begrenzten) Möglichkeiten bestimmen kann?
Sollte man nicht den Menschen, die sich
ehren- wie hauptamtlich in dieser für unsere Gesellschaft so extrem
herausfordernde Zeit für Flüchtlinge und ein friedvolles Zusammenleben
vor Ort und in der Gesellschaft engagieren, zunächst einmal auch in den
Medien zumindest unvoreingenommen, besser noch objektiv gegenübertreten.
• Ist Frau El Moussaoui bewusst,
welche Demotivierung und auch vorverurteilende Anfeindungen
Polizeibeamte aufgrund einer solch undifferenzierten Berichterstattung
erleiden müssen?
Auf die persönlichen Anfeindungen, welchen ich seit der Berichterstattung ausgesetzt bin, möchte ich an dieser Stelle gar nicht ausführlicher eingehen.
Auf die persönlichen Anfeindungen, welchen ich seit der Berichterstattung ausgesetzt bin, möchte ich an dieser Stelle gar nicht ausführlicher eingehen.
Ich denke, der einfache Hinweis auf die
natürlich vorhandene Pressefreiheit dürfte dem Anspruch eines öffentlich
rechtlichen Senders nicht gerecht werden. Von diesem erwarte ich eine
differenziert recherchierte Berichterstattung.
Ich würde mich freuen, sehr geehrter
Herr Buhrow, wenn Sie sich meiner hier vorgetragenen Sorgen annehmen
würden und sehe schon jetzt hoffnungsvoll Ihrer Antwort entgegen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Stickeln
No comments:
Post a Comment