Es muss wild zugegangen sein in zwei Flüchtlingsunterkünften in Ahlen. Vor einer Woche waren dort 230 Flüchtlinge aus Nordafrika – die meisten Marokkaner – untergebracht worden. Polizisten und Heimpersonal hatten seitdem viel Arbeit mit ihnen. Von Alkoholexzessen und Gewalttaten wird berichtet, von Beleidigungen, Diebstählen und fehlerhaften Ausweispapieren. „Das, was dort passierte, übertraf alles bisher Dagewesene“, erklärte Landrat Olaf Gericke.Am frühen Dienstagmorgen rückte die Polizei mit 400 Beamten an. Rund 150 Menschen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen, etwa die Hälfte von ihnen hatte gleich mehrere Ausweise. Nun steht der Verdacht im Raum, diese Personen könnten mit unterschiedlichen Identitäten in mehreren Heimen Taschengeld (145 Euro pro Person und Monat) beantragt haben. Landrat Gericke verglich dies mit dem „Anschreiben auf verschiedenen Bierdeckeln“.
Es geht um so genannte „Büma“-Papiere, die „Bescheinigung über die Meldung als Asylsuchender“. Mit diesen Scheinen können Flüchtlinge Leistungen beantragen. Die Bezirksregierung in Arnsberg räumt ein, dass dabei Missbrauch nicht ausgeschlossen werden kann. Flüchtlinge ohne Papiere könnten sich theoretisch mit falschem Namen mehrfach registrieren lassen, denn bis heute werden bei der Erstregistrierung keine Fingerabdrücke genommen.
derwesten.de
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