Tuesday, March 22, 2016

Über Verantwortung am Tag der Brüsseler Anschläge

Es ist nur der Versuch einer ersten Reaktion, denn während diese Zeilen geschrieben werden, sind die Toten der Anschläge in Brüssel noch nicht gezählt. Es ist noch nicht einmal klar, ob es für den heutigen Tag bei den momentan bekannten zwei Anschlägen im Flughafen und der Metro-Station Maalbeek bleibt.  Wenn Sie diese Zeilen lesen, sind Sie vielleicht schon besser informiert. Möglicherweise wissen Sie dann auch schon, wie lange es diesmal gedauert hat, bis politische Verantwortungsträger vor Kameras und Mikrophone treten, um nach pflichtschuldigem Mitgefühl zu betonen, dass das aber „nichts mit dem Islam zu tun“ habe und selbstverständlich auch „nichts mit Flüchtlingen“.
Dass aus Anstand auf solche Sätze verzichtet wird, ist kaum zu erwarten. Denn der naheliegende Gedanke, dass wir uns mit vollkommen unkontrollierter und sogar subventionierter Masseneinwanderung aus den Terrorhochburgen dieser Welt eventuell zusätzliche Gefahren importieren, muss so schnell wie möglich zerstreut werden. Sonst könnten ja Forderungen nach Konsequenzen laut werden, nach anderen Konsequenzen als mehr Überwachung und Einschränkungen der Bürgerrechte für alle, stattdessen nach möglichst zielgenauen Maßnahmen entsprechend der Tätergruppe. Die sind aber natürlich nur möglich, wenn man die Definition der Tätergruppe nicht scheut. Es hilft nichts, sich die Tatsache, dass derzeit die größte Gefahr von Islamisten ausgeht, dadurch schönzureden, dass das nichts mit dem Islam zu tun habe.
Islamisten gehören selbstverständlich zum Islam, nur umgekehrt sind nicht alle Islam-Strömungen offen für Islamisten. Nur sind die, die aus ihrem Glauben keine Ideologie machen möchten, nicht gerade gut organisiert. Es gingt nichts, jetzt zuvörderst pauschal vor „Islamophobie“ zu warnen und es ist das falsche Signal, nach solchen Anschlägen den Schulterschluss mit den, zwar nicht-gewalttätigen aber dennoch ideologieaffinen und ideologiefördernden Islamverbänden zu suchen und ihnen zur Beruhigung ein paar neue Privilegien einzuräumen. So war es leider nach den Pariser Anschlägen am Anfang und am Ende des letzten Jahres und es ist zu befürchten, dass sich  daran auch jetzt nichts ändert.
Allerdings sollte man ja die Hoffnung nicht aufgeben. Vielleicht verhilft dieser blutige Brüsseler islamistische Ostergruß  ja auch unseren politischen Verantwortungsträgern zu der Erkenntnis, dass die größte Gefahr für uns derzeit nicht von guten Wahlergebnissen der AfD ausgeht und dass die Lösung auch kein Merkel-Erdogan-Pakt sein kann. Wer Verantwortung trägt, sollte sie endlich selbst übernehmen, statt nach jemandem zu suchen, an den er sie weiterreichen kann.
 achgut.com / Peter Grimm

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