Es ist nur der Versuch einer ersten Reaktion, denn während diese
Zeilen geschrieben werden, sind die Toten der Anschläge in Brüssel noch
nicht gezählt. Es ist noch nicht einmal klar, ob es für den heutigen Tag
bei den momentan bekannten zwei Anschlägen im Flughafen und der
Metro-Station Maalbeek bleibt. Wenn Sie diese Zeilen lesen, sind Sie
vielleicht schon besser informiert. Möglicherweise wissen Sie dann auch
schon, wie lange es diesmal gedauert hat, bis politische
Verantwortungsträger vor Kameras und Mikrophone treten, um nach
pflichtschuldigem Mitgefühl zu betonen, dass das aber „nichts mit dem
Islam zu tun“ habe und selbstverständlich auch „nichts mit
Flüchtlingen“.
Dass aus Anstand auf solche Sätze verzichtet wird, ist kaum zu
erwarten. Denn der naheliegende Gedanke, dass wir uns mit vollkommen
unkontrollierter und sogar subventionierter Masseneinwanderung aus den
Terrorhochburgen dieser Welt eventuell zusätzliche Gefahren importieren,
muss so schnell wie möglich zerstreut werden. Sonst könnten ja
Forderungen nach Konsequenzen laut werden, nach anderen Konsequenzen als
mehr Überwachung und Einschränkungen der Bürgerrechte für alle,
stattdessen nach möglichst zielgenauen Maßnahmen entsprechend der
Tätergruppe. Die sind aber natürlich nur möglich, wenn man die
Definition der Tätergruppe nicht scheut. Es hilft nichts, sich die
Tatsache, dass derzeit die größte Gefahr von Islamisten ausgeht, dadurch
schönzureden, dass das nichts mit dem Islam zu tun habe.
Islamisten gehören selbstverständlich zum Islam, nur umgekehrt sind
nicht alle Islam-Strömungen offen für Islamisten. Nur sind die, die aus
ihrem Glauben keine Ideologie machen möchten, nicht gerade gut
organisiert. Es gingt nichts, jetzt zuvörderst pauschal vor
„Islamophobie“ zu warnen und es ist das falsche Signal, nach solchen
Anschlägen den Schulterschluss mit den, zwar nicht-gewalttätigen aber
dennoch ideologieaffinen und ideologiefördernden Islamverbänden zu
suchen und ihnen zur Beruhigung ein paar neue Privilegien einzuräumen.
So war es leider nach den Pariser Anschlägen am Anfang und am Ende des
letzten Jahres und es ist zu befürchten, dass sich daran auch jetzt
nichts ändert.
Allerdings sollte man ja die Hoffnung nicht aufgeben. Vielleicht
verhilft dieser blutige Brüsseler islamistische Ostergruß ja auch
unseren politischen Verantwortungsträgern zu der Erkenntnis, dass die
größte Gefahr für uns derzeit nicht von guten Wahlergebnissen der AfD
ausgeht und dass die Lösung auch kein Merkel-Erdogan-Pakt sein kann. Wer
Verantwortung trägt, sollte sie endlich selbst übernehmen, statt nach
jemandem zu suchen, an den er sie weiterreichen kann.
achgut.com / Peter Grimm
No comments:
Post a Comment