Wednesday, March 23, 2016

Todesfahrer von Filderstadt: Ein Räuber mit zehn Alias-Namen

Die waghalsige Flucht vor einer Polizeikontrolle, die in der Nacht zum Dienstag auf der B 27 bei Filderstadt mit drei Toten endete, findet langsam eine plausible Erklärung. Die Polizei konnte am Mittwoch die Identität des Fahrers klären – und der hatte offenbar allen Grund, vor der Polizei Reißaus zu nehmen. Es handelte sich um einen verurteilten und aus einer Entzugsklinik geflüchteten Räuber, der seit Monaten untergetaucht war. Ein 24-jähriger Jordanier, dem die Abschiebung drohte.Die Fingerabdrücke des Toten haben die Kripo auf die richtige Spur geführt. Denn die sind bereits in den polizeilichen Systemen gespeichert. „Der Mann war mit einem Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Düsseldorf wegen schweren Raubes zur Festnahme ausgeschrieben“, sagt Polizeisprecher Michael Schaal. Die baden-württembergischen Behörden kennen ihn wegen Urkundenfälschung: Beamte des Polizeipräsidiums Tuttlingen hatten ihn schon einmal wegen eines gefälschten Führerscheins und Ausweises angezeigt. Das war offenbar nur die Spitze des Eisbergs. Der Mann ohne festen Wohnsitz soll unter zehn verschiedenen Personalien unterwegs gewesen sein. Zuletzt hielt er sich offenbar im Raum Villingen-Schwenningen auf – wo auch die 23-jährige Frau und ihr 26-jähriger Bekannter wohnten, die mit dem 24-Jährigen in der Nacht zum Dienstag die tödliche Spritztour unternahmen. Wie die drei zueinandergefunden hatten, ist noch unklar. Eines hat sie wohl miteinander verbunden: die Drogensucht.
 stuttgarter-zeitung

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