Friday, July 04, 2008

Uwe Lyko (Herbert Knebel) über den Untergang der SPD

Freitag: Sie wohnten damals im sichersten SPD-Bundestagswahlkreis der Republik in Essen-Nord, der bekannte Partei-Rechtsaußen Peter Reuschenbach holte 69,2 Prozent.
Uwe Lyko: Und sein Nachfolger Gerd-Peter Wolf hieß Mister 70 Prozent. Man sagte, die SPD könnte da auch einen Besenstiel aufstellen.
Freitag: Wie ist das verschwunden?
Uwe Lyko: Die Parteienlandschaft hat sich verändert. Die Politiker sind nicht mehr die Gleichen. Die Medienlandschaft hat sich verändert. Die Arbeitertradition, Gewerkschaftstreue, da hat man damals gar nicht drüber nachgedacht, das war selbstverständlich. Das ist weg. Die klassischen Arbeiterstadtteile im Ruhrgebiet sind das nicht mehr, Wahlbeteiligung ein Drittel, Ausländeranteil bis zu 80 Prozent. Die interessiert das doch überhaupt nicht, ob da eine SPD oder CDU im Stadtrat sitzt...
Auszug aus Interview mit Uwe Lyko, alias Herbert Knebel, im Freitag vom 4.7.2008

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