Der Antisemitismusbericht der Bundesregierung stellte fest, dass der Anteil der Deutschen, die antisemitischen Äußerungen zustimmen, von 28% im Jahr 2014 auf 40% im Jahr 2016 zunahm.
von Benjamin Weinthal, The Jerusalem Post
Vor dem Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Israel
am Sonntag offenbarte eine Studie der deutschen Regierung, dass 40% der
82 Millionen umfassenden Bevölkerung von zeitgenössischem Antisemitismus
infiziert sind – Hass auf den jüdischen Staat.
Der Antisemitismusbericht der Bundesregierung stellte fest, dass der
Anteil der Deutschen, die antisemitischen Äußerungen zustimmen, von 28%
im Jahr 2014 auf 40% im Jahr 2016 zunahm. Die Meinungsumfrage wurde von
der der SPD nahe stehenden Friedrich-Ebert-Stiftung durchgeführt.
Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in
Deutschland, sprach Ende April mit DIE WELT und sagte: „Dass die
Solidarität mit Israel in der deutschen Gesellschaft abnimmt, spüren wir
schon. Das zeigt allein die Tatsache, dass sich das Wort ‚Israelkritik‘
hier einbürgern konnte. Auch sind wir im Alltag immer häufiger mit
israelbezogenem Antisemitismus konfrontiert.“
Schuster sagte aber auch: „Der Bundespräsident sollte daher die
Botschaft aussenden, dass man auf diese Freundschaft [mit Deutschland]
auch wirklich zählen kann, auch in schweren Zeiten.“
Nach Angaben des Regierungsberichts sagte Schuster, dass nicht jede
Form der Kritik an Israel antisemitisch ist. Er fügte jedoch hinzu, dass
Kritik an Israel die Kriterien des modernen Antisemitismus erfüllt,
wenn Israel mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt wird, die Opfer
der Nazis in Täter verkehrt werden und wenn Israels Existenzrecht in
Frage gestellt wird. Der 300 Seiten starke Bericht erklärt, dass
nichtjüdische Deutsche dem Verdacht unterliegen eine
Rechtfertigungsstrategie zu nutzen, um die verbleibenden Schuldgefühle
wegen der Verbrechen der Nazis abzumildern.
Die Studie zitierte einen sarkastischen Satz des israelischen
Psychoanalytikers Zvi Rex, der in dein 1980-er Jahren sagte: „Die
Deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen.“
Petra Pau, Bundestagsabgeordnete der Linken, sagte: „Der
Antisemitismus ist ein Problem der Gesamtgesellschaft.“ Sie fügte hinzu,
dass mit Israel verbundener Antisemitismus achtbar geworden ist.
Der Bericht zitierte antisemitische Skandale beinhalteten die
Einladung der Linke für Anhänger der gegen Israel agierenden
BDS-Bewegung in den Bundestag, um dort zu sprechen, sowie die
antiisraelischen Artikel des SPIEGEL-Kolumnisten Jakob Augstein, der
Israels Umgang mit den Palästinensern im Gazastreifen mit einem
Konzentrationslager gleichsetzte.
Kritiker argumentieren, dass deutsche Politiker, Universitäten,
Gewerkschaften und NGOs im Laufe der Jahre Angriffe auf Israels
Existenzrecht und seine Produkte initiiert haben. Deutschland
Außenminister Sigmar Gabriel, der letzte Woche wegen seiner Entscheidung
sich mit der linken NGO Breaking the Silence zu treffen in eine
Kontroverse verwickelt war, sagte dem Hamburger Abendblatt Ende April:
„Die akutelle Regierung ist nicht Israel.“ 2014 bezeichnete er Israels
Präsenz in Hebron als „Apartheid-Regime“.
2013 beschlossen die Grünen eine Resolution, die verlangte, dass
gegen israelische Produkte aus den Palästinensergebieten Sanktionen
verhängt werden sollten.
Die Regierung von Kanzlerin Angela Merkel unterstützte 2015 die
EU-Direktive, solche Produkte mit einem Etikettierungssystem zu
versehen; die Lehrergewerkschaft GEW in Oldenburg forderte 2016 einen
kompletten Boykott der israelischen Regierung und israelischer Produkte.
Der Bericht fürhte auch den Fall der HAWK Hochschule für angewandte
Wissenschaften und Kunst in Hildesheim an, die Jahre lang lehrte, dass
Israelis die Organe von Palästinensern ernten.
NGOs wie der deutsche Zweig der katholischen Organisation Pax Christi
arbeiten mit dem sozialdemokratischen Bürgermeister von Jena zusammen,
um israelische Waren zu boykottieren.
Übersetzt von Heplev
https://haolam.de/artikel_29265.html
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