Saturday, May 13, 2017

Studie: 40% der Deutschen hegen modern antisemtische Ansichten

Der Antisemitismusbericht der Bundesregierung stellte fest, dass der Anteil der Deutschen, die antisemitischen Äußerungen zustimmen, von 28% im Jahr 2014 auf 40% im Jahr 2016 zunahm.


von Benjamin Weinthal, The Jerusalem Post


Vor dem Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Israel am Sonntag offenbarte eine Studie der deutschen Regierung, dass 40% der 82 Millionen umfassenden Bevölkerung von zeitgenössischem Antisemitismus infiziert sind – Hass auf den jüdischen Staat.

Der Antisemitismusbericht der Bundesregierung stellte fest, dass der Anteil der Deutschen, die antisemitischen Äußerungen zustimmen, von 28% im Jahr 2014 auf 40% im Jahr 2016 zunahm. Die Meinungsumfrage wurde von der der SPD nahe stehenden Friedrich-Ebert-Stiftung durchgeführt.
Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, sprach Ende April mit DIE WELT und sagte: „Dass die Solidarität mit Israel in der deutschen Gesellschaft abnimmt, spüren wir schon. Das zeigt allein die Tatsache, dass sich das Wort ‚Israelkritik‘ hier einbürgern konnte. Auch sind wir im Alltag immer häufiger mit israelbezogenem Antisemitismus konfrontiert.“

Schuster sagte aber auch: „Der Bundespräsident sollte daher die Botschaft aussenden, dass man auf diese Freundschaft [mit Deutschland] auch wirklich zählen kann, auch in schweren Zeiten.“

Nach Angaben des Regierungsberichts sagte Schuster, dass nicht jede Form der Kritik an Israel antisemitisch ist. Er fügte jedoch hinzu, dass Kritik an Israel die Kriterien des modernen Antisemitismus erfüllt, wenn Israel mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt wird, die Opfer der Nazis in Täter verkehrt werden und wenn Israels Existenzrecht in Frage gestellt wird. Der 300 Seiten starke Bericht erklärt, dass nichtjüdische Deutsche dem Verdacht unterliegen eine Rechtfertigungsstrategie zu nutzen, um die verbleibenden Schuldgefühle wegen der Verbrechen der Nazis abzumildern.

Die Studie zitierte einen sarkastischen Satz des israelischen Psychoanalytikers Zvi Rex, der in dein 1980-er Jahren sagte: „Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen.“

Petra Pau, Bundestagsabgeordnete der Linken, sagte: „Der Antisemitismus ist ein Problem der Gesamtgesellschaft.“ Sie fügte hinzu, dass mit Israel verbundener Antisemitismus achtbar geworden ist.
Der Bericht zitierte antisemitische Skandale beinhalteten die Einladung der Linke für Anhänger der gegen Israel agierenden BDS-Bewegung in den Bundestag, um dort zu sprechen, sowie die antiisraelischen Artikel des SPIEGEL-Kolumnisten Jakob Augstein, der Israels Umgang mit den Palästinensern im Gazastreifen mit einem Konzentrationslager gleichsetzte.

Kritiker argumentieren, dass deutsche Politiker, Universitäten, Gewerkschaften und NGOs im Laufe der Jahre Angriffe auf Israels Existenzrecht und seine Produkte initiiert haben. Deutschland Außenminister Sigmar Gabriel, der letzte Woche wegen seiner Entscheidung sich mit der linken NGO Breaking the Silence zu treffen in eine Kontroverse verwickelt war, sagte dem Hamburger Abendblatt Ende April: „Die akutelle Regierung ist nicht Israel.“ 2014 bezeichnete er Israels Präsenz in Hebron als „Apartheid-Regime“.

2013 beschlossen die Grünen eine Resolution, die verlangte, dass gegen israelische Produkte aus den Palästinensergebieten Sanktionen verhängt werden sollten.

Die Regierung von Kanzlerin Angela Merkel unterstützte 2015 die EU-Direktive, solche Produkte mit einem Etikettierungssystem zu versehen; die Lehrergewerkschaft GEW in Oldenburg forderte 2016 einen kompletten Boykott der israelischen Regierung und israelischer Produkte. Der Bericht fürhte auch den Fall der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst in Hildesheim an, die Jahre lang lehrte, dass Israelis die Organe von Palästinensern ernten.

NGOs wie der deutsche Zweig der katholischen Organisation Pax Christi arbeiten mit dem sozialdemokratischen Bürgermeister von Jena zusammen, um israelische Waren zu boykottieren.



Übersetzt von Heplev 
 https://haolam.de/artikel_29265.html

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