Saturday, February 27, 2010

Karatschi: Christ wegen „Blasphemie“ gegen den Islam zum Tode verurteilt

(Karatschi) Der Christ Qamar David wurde in Pakistan unter Blasphemieanklage zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 25. Februar verhängt. Dem Mann wird vorgeworfen, „die Gefühle der Moslems beleidigt“ zu haben. Ein mitangeklagter Moslem wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen. David war 2006 von der Polizei verhaftet worden, obwohl keine konkreten Beweise gegen ihn vorgelegt werden konnten.
Das Bezirksgericht von Karchi sprach den Christen schuldig, weil er „blasphemische Ausdrücke“ über den Propheten Mohamed und den Koran geäußert habe. Wie die pakistanische Tageszeitung Dawn berichtet, habe Qamar David eine Sim-Card für Mobiltelefone besessen, von der aus den Islam beleidigende SMS-Nachrichten verschickt worden seien.
Laut Angaben von Asianews sei die Sachlage zugunsten des Angeklagten gewesen. Die Anklage habe lediglich auf Gerede beruht. Ein Mitangeklagter islamischen Glaubens sei entsprechend freigesprochen worden. Christian Solidarity Worldwide (CSW) berichtet, daß das Todesurteil das Ergebnis von „Einflußnahme und Vorurteilen“ sei. „Druck von außen“ auf das Gericht habe im Verfahren und beim Zustandekommen des Urteils eine „entscheidende Rolle“ gespielt, so CSW. Das Todesurteil habe „tiefgreifende Besorgnis“ unter den christlichen Gemeinschaften Pakistans ausgelöst, so CSW. Qamar David aus Lahore arbeitete bis zu seiner Verhaftung in einer Krankenhausmensa in Karatschi. Die SMS-Nachrichten seien eine „spontane Reaktion“ auf Angriffe auf christliche Kirchen durch islamische Fundamentalisten gewesen. Sowohl er als auch sein Anwalt Parvez Choudry waren mehrfach Opfer von Mordanschlägen und Morddrohungen durch Islamisten. Stuart Windsor, Direktor von CSW-Pakistan erklärte: „Das alarmierende Urteil macht eine Abschaffung der Blasphemiegesetze um so notwendiger. Sie sind ein gefährliches Mittel in den Händen jenen, die die religiösen Minderheiten verfolgen und diskriminieren wollen.“
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