Thursday, September 30, 2010

Lehrer beklagen Mobbing gegen deutsche Kinder

An einigen Berliner Brennpunktschulen wächst die Sorge über eine Diskriminierung deutschstämmiger Schüler durch Mitschüler mit Migrationshintergrund. Deutsche Schüler empfänden sich als „abgelehnte, provozierte, diskriminierte Minderheit“, beschreibt ein Kreuzberger Lehrer seine Erfahrungen. Andere Pädagogen sehen eher einen „politischen Extremismus“ am Werk, der nicht nur Deutsche, sondern alle Nichtmuslime treffe. Das Thema wird derart kontrovers diskutiert, dass die Bildungsgewerkschaft GEW für Sonnabend zu einer – bereits ausgebuchten – Veranstaltung über den „Streit um die so genannte Deutschenfeindlichkeit“ eingeladen hat.
Dass sich deutsche Schüler an den Rand gedrängt fühlen, war schon im Rahmen der Rütli-Debatte zu hören. Inzwischen wird die Diskussion allerdings auch außerhalb von Nord-Neukölln geführt, weil Lehrer immer häufiger Zeugen derartiger Mobbing-Fälle werden. Zwei Kreuzberger Lehrer der Hector-Petersen-Gesamtschule nahmen sich deshalb des Themas an und beschrieben in der „Berliner Lehrerzeitung“ der GEW ihre Erfahrungen. Unter der Überschrift „Deutschenfeindlichkeit an Schulen“ ist dort etwa zu lesen, dass „vor allem der Aufenthalt auf dem Schulhof zuweilen als ein Spießrutenlaufen mit diversen Beschimpfungen erlebt wird“. Deutsche Schüler würden bedroht und gemobbt, ihre Namen verballhornt. In der Folge schlössen sie sich zu einer Art „Notgemeinschaft“ zusammen. Es handele sich um ein „Machtspiel, bei dem die eigentlich privilegierte Gruppe diese Privilegien durch die Mehrheitsverhältnisse verloren hat“. Kreuzberg werde dabei vor allem für die türkischstämmigen Jugendlichen zu einem „mystifizierten Ghetto“. Eine Ursache sei der „Kulturkonflikt zwischen westlichen und aus dem traditionellen Islam herrührenden Vorstellungen“. Hinzu komme die Perspektivlosigkeit auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt, heißt es in dem Artikel der Lehrer in der GEW-Zeitschrift.
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