Einer der radikalsten salafistischen
Terrorverdächtigen Deutschlands ist spurlos verschwunden. Bereits
Anfang Juni tauchte Denis Cuspert unter. Seither wird bundesweit nach
ihm gefahndet. Sicherheitsbehörden sind alarmiert. Das berichten die
Zeitungen der WAZ-Gruppe (Samstagausgaben).
Cuspert ist Kopf des verbotenen Salafistenvereins Millatu Ibrahim.
Unter den Decknamen Abou Maleeq und Abu Talha al-Almani droht er mit
blutigen Terroranschlägen. Der gebürtige Berliner hielt sich zuletzt
in Solingen auf. Er gilt als äußerst gewaltbereit und gefährlich.
Erst kürzlich fanden Ermittler eine Sprengstoffweste, die Cuspert
gebaut haben soll, berichtet die WAZ.
Offiziell schweigen alle Stellen, die mit dem Fall befasst sind.
Doch Sicherheitskreise in Berlin bestätigten der WAZ: “Denis Cuspert
ist weg.” Verfassungsschutz und Polizei, die Cuspert zeitweise
observiert hatten, stehen im Regen. Denn als der bekennende
Dschihadist abtauchte, waren die Behörden nicht zur Stelle.
Cuspert wurde als Rapper Deso Dogg bekannt. Ende 2010 schloss er
sich dem Islam an. Binnen kurzer Zeit stieg er zu einer
islamistischen Heldenfigur auf. Sein Markenzeichen: gesungene
Terrorbotschaften, sogenannte Naschids. In diesen salafistischen
Kampfliedern, die es zuhauf im Internet gibt, betrachtet er
Deutschland als “Schlachtfeld”, huldigt Osama bin Laden und ruft zu
Selbstmordanschlägen auf. Der Verfassungsschutz hält die Songs für
“Hymnen, die den militanten Dschihad und den Märtyrertod
verherrlichen”. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien
verbot bereits einige der Lieder.
Terrorexperten sehen in Cusperts Verschwinden “ein
unkalkulierbares Gefahrenpotenzial”, berichtet die WAZ.
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