Thursday, December 29, 2016

Das unwürdige Schauspiel im Ruhrpott

Polizeipräsidentin Anne Hesselhaus-Schröder aus Gelsenkirchen spielt gekonnt ihre Rolle als diensthabende Verharmloserin: Es gäbe vielleicht Tendenzen einer sich abzeichnenden Parallelgesellschaft. Nach so einem Satz, zumal aus dem Mund einer, die es eigentlich besser wissen sollte, muss man sich schon fragen, auf welchem Planeten die gute Frau die letzten Jahre residiert hat. Hat der geneigte Bürger spätestens hier nicht schon abgeschaltet, erfährt er noch weiter allerhand sonderbare Dinge, die geeignet sind, das Messer in der Tasche aufgehen zu lassen. Nicht nur, weil kriminelle Asoziale in ihren Gebieten schalten und walten können, wie sie inzwischen wollen. Sondern vor allem, weil das alles jedem bekannt war, der die Entwicklung in den Ruhrgebietszentren mit offenen Augen begleitete. Vor allem, weil er Woche für Woche, Monat für Monat und Jahr um Jahr erkennen muss, dass sich der Staat in diesen Regionen bis auf die Knochen blamiert. Er agiert nicht mehr, er versteckt sich feige und überlässt die verwahrlosten Ecken lieber ihrem Schicksal. Das Ergebnis sind höhnisch lachende Gangster, die über den schwachen, wehrlosen Gegner schon ihr Urteil gefällt haben. Die auf Polizisten spucken, weil sie genau wissen, dass denen nicht die Hand ausrutschen darf, weil es das sonst gewesen wäre mit der Beamtenkarriere. Die Sozialämter abzocken, vermeintlich arbeitslos sind, aber aufgebrezelte High-Society-Karren fahren und auch sonst mit Geld um sich schmeißen wie andere mit Konfetti. Die diesen Staat nur noch als Wirt benutzen, um ihn mit ihrem Schmarotzertum von innen aufzufressen. Keiner von denen muss Angst vor dem Gefängnis haben, weil sie wissen, dass sie dort wieder unter sich sind. Weil sie dort so weitermachen, wie auf der Straße. Und ihnen eine heillos überforderte Justiz stets nur den mahnenden Zeigefinger vors Gesicht hält: Mach das nicht noch einmal, mein lieber Junge, sonst …
 Sie agieren ungehemmt, weil sie es können. Nichts und niemand mehr steht ihnen im Wege. Ist das nicht ein Irrsinn? Wir leben in einem Land, das für Teile seines Gebietes nur ein Achselzucken übrig hat. Wir haben Gesetze, die dort nicht mehr anwendbar sind. Wir haben Versager in den Amtsstuben, ob dort oder in Berlin, denen das herzlich egal ist, welche Außenwirkung die Zustände dort so haben. Alles, nur keine rigorose Null-Toleranz-Politik, die es den Ordnungsmächten erlaubt, ohne falsch verstandene Toleranz und Rücksicht gegen Verbrecher vorzugehen.
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