Tuesday, November 22, 2016

„Am schlimmsten ist der Spiegel“: Weltwoche-Chef Köppel rechnet mit deutscher Trump-Berichterstattung ab

Sie sagen, dass die Medien nie objektiv über Trump berichtet haben. Liegt das auch daran, dass der künftige US-Präsident lange nur als Witzfigur und nicht als ernstzunehmender Kandidat wahrgenommen wurde?
Genau. Die Mainstream-Medien ergriffen total scheinheilig und einseitig Partei gegen Trump und für Clinton. So schafft sich ein Berufsstand ab.
Ist das jetzt nach der Wahl besser geworden?
Nein. Man steckt gehässig im Anti-Trump-Winkel fest.
In ihrem aktuellen Editorial schreiben Sie selbst, dass Sie Ihre Trump-Faszination erst heimlich im dunkeln Gästezimmer (ergo Kämmerlein) auszuleben wagten. Hat auch die Weltwoche zuerst einseitig über Trump berichtet?
Die Weltwoche hat als Zeitung eine klare Linie, aber auch die größte Offenheit für andere Standpunkte. Im US-Wahlkampf haben wir beide Kandidaten aus mehreren Perspektiven beleuchtet. Wir machten nicht mit bei der Heiligsprechung von Hillary, aber auch nicht bei der Verteufelung Trumps. Begeistert bin ich nicht über Trump, aber über die Unabhängigkeit der US-Wählers, die sich von der Propaganda nicht beirren ließen.
Gibt es ein deutsches Medium, das Ihnen besonders negativ aufgefallen ist?
Am schlimmsten ist der Spiegel. Das hat mit Journalismus nichts mehr zu tun. Zuerst war Trump ein Wahnsinniger, jetzt ist er auf dem Cover eine Super Nova, ein Feuerball, der die Erde vernichtet. Das ist nicht nur dumm. Dahinter steckt vor allem die hochnäsige, ja hasserfüllte Verachtung eines einwandfreien demokratischen Volksentscheids, der Trump ins Amt brachte. Der Spiegel ist heute ein Sturmgeschütz gegen die Demokratie, gegen das Volk.
 http://meedia.de/2016/11/22/am-schlimmsten-ist-der-spiegel-weltwoche-chef-koeppel-rechnet-mit-deutscher-trump-berichterstattung-ab/

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