Thursday, May 18, 2006

WM-Ahmadinedschad:WM-Spiel Iran gegen Portugal:Neo-Nazis wollen für Ahmadinedschad demonstrieren


Stop Soccer-Rikowski

Von Jörg Fischer
Neo-Nazis wollen die in Deutschland statt findende Fußball-Weltmeisterschaft zum Anlass nehmen und verstärkt mit öffentlichen Demonstrationen und anderen Aktionen auf sich aufmerksam machen, um das große Medieninteresse bei diesem Sportereignis für sich zu nutzen. Besonders die Spiele der iranischen Nationalmannschaft haben es ihnen angetan.
Bereits seit geraumer Zeit erfreut sich der iranische Präsident Ahmadinedschad großer Beliebtheit in neonazistischen Kreisen. Seine antisemitischen Hasstiraden, seine fortgesetzte Leugnung der Shoa, seine offen artikulierten Vernichtungsphantasien gegen Israel, als das hat ihn zum regelrechten Liebling der rechten Szene gemacht. Kein Wunder also, wenn Neo-Nazis keine Gelegenheit auslassen, möglichst öffentlichkeitswirksam ihre "Solidarität mit dem Iran" zu demonstrieren. Und gerade die WM-Spiele der iranischen Nationalelf scheinen hier eine magische Anziehungskraft auszuüben.
Am 17. Juni will nun die neonazistische Kameradschaft "Freie Nationalisten Rhein-Neckar" unter dem Motto "Präsident Ahmadinedschad – zu Gast bei Freunden" in Frankfurt am Main aufmarschieren. Schon die Ortsangabe im Aufruf spricht Bände über den offenen Antisemitismus der Gruppe: "In der Stadt der Börse und der Banken, dem Jerusalem am Main, wollen wir demonstrieren, dass uns wahrheitsliebende und völkische Iraner zu Gast willkommen sind …". Weiter heißt es im Aufruf der Neo-Nazis: "Das "intelligente Volk" der Deutschen sei "heute immer noch eine Geisel des Zweiten Weltkriegs", sagte Ahmadinedschad in einer Fernsehansprache. "Jeder Deutsche steht bereits bei der Geburt in der Schuld arroganter und gieriger Zionisten". Der Präsident übte scharfe Kritik am reuevollen Umgang der Deutschen mit ihrer Vergangenheit: "Wenn man ein Land besucht, sieht man normalerweise in jeder Stadt ein Zeugnis des Nationalstolzes. In Deutschland gibt es in jeder Stadt etwas, das dem großen deutschen Volk einredet, dass die Väter und Großväter Mörder gewesen sind."" Neben diesen und ähnlichen NS-Verherrlichungen des iranischen Präsidenten, haben auch die Verurteilung und Hinrichtungen selbst jugendlicher Homosexueller im Iran die Zustimmung und Begeisterung rechtsextremer Kreise für ihn hierzulande noch weiter verstärkt.
Die militant auftretende Kameradschaft versucht derzeit, überregional für ihre Demonstration zu werben, zumal Frankfurt am Main bei rechtsextremistischen Organisationen als "heißes Pflaster" gilt. Unter dem Leitspruch "Den Naziaufmarsch verhindern – Gegen die antisemitische Internationale!" rufen bereits Initiativen gegen Rechts zu Protesten gegen den geplanten Naziaufmarsch auf.
hagalil.com

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