Auf einer Veranstaltung des Bündnisses "Integration - nein danke" wurden gemeinsame Aktionen von Linken mit den türkischen Faschisten von Milli Görus gegen das Kopftuchverbot verabredet
Das Berliner Bündnis "Integration - nein danke" hatte zur zweiten Veranstaltung der Kampagne ins Allmende e.v. geladen. Es waren ca. 60 Leute da, der Saal zum Bersten voll. Thema war Antimuslimischer Rassismus und die Krise. Erst sprachen zwei Leute der antikapitalistischen "Gruppe Soziale Kämpfe". Der Bezug zur Krise blieb ziemlich unklar. Es gab ein runtergeleirtes Unireferat dazu, wie kulturalistischer Rassismus funktioniert: Menschengruppen werden als Kulturen definiert, diesen werden bestimmte Stereotype zugeordnet, die dann auf- oder abgewertet werden. Nichts neues, aber nun gut. Dann sprach Vasilis Tsianos aus dem Umfeld von Kanak Attak. Er widersprach den ersten Beiträgen insofern, dass er meinte, kulturalistischer Rassismus sei schon lange nicht mehr dominant, er sprach dagegen von postliberalem Rassismus: Frühere Forderungen nach Gleichheit wie die aus der Frauenbewegung werden gegen MigrantInnen in Stellung gebracht, da letztere häufig mit traditionellen Geschlechtervorstellungen in Verbindung gebracht werden. Sehr guter Punkt, der leider in den Fremdwortkaskaden und Theoriekaraoke unterging. Als letztes sprach Garip Bali von der linken MigrantInnengruppe Allmende. Er legte dar, inwiefern Integrationsideologie die aktuell dominante Form des Rassismus darstellt und warum sie dagegen die Kampagne gestartet haben. Insgesamt wurde nicht all zu viel Falsches gesagt, aber es blieb bei Wohlbekanntem, neue politische Perspektiven blieben Fehlanzeige. Interessant wurde es dann in der Diskussion, da sich nach kurzem ein Vertreter der türkischen Faschisten von Milli Görus als eben solcher vorstellt und das von ihm und anderen organisierte "Bündnis gegen antimuslimischen Rassismus" vorstellt, das neben dem neuen Bündnis "Integration - nein danke" schon länger besteht. Er lädt daraufhin zur Zusammenarbeit ein. Der nächste Redner aus dem Publikum hob vor, dass er "auf Gott scheißt", was in ein Wortgefecht mit dem Milli Görüs Vertreter ausartet, der sich beschwert: "Du hast gesagt, du scheißt auf mich?". Niemand fiel auf, dass der Herr von Milli Görüs sich offenbar für Gott hält. Das aber nur nebenbei.
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