In Kidikoy, einem Stadtteil der türkischen Metropole Istanbul, lies eine offensichtlich fundamentalistisch ausgerichtete Moschee über eine LCD-Werbung einen Koran-Vers veröffentlichen, in dem gläubige Muslime aufgefordert werden, jeden Kontakt zu Juden und Christen zu vermeiden.
Im Kapitel 5 des Koran heißt es im Vers 51: „O ihr, die ihr glaubt, nehmt euch nicht die Juden und die Christen zu Freunden. Sie sind untereinander Freunde. Wer von euch sie zu Freunden nimmt, gehört zu ihnen. Gott leitet ungerechte Leute gewiss nicht recht.” Diesen Spruch veröffentlichte die “Sultan Mustafa III. İskele” Moschee auf Ihrer LED-Anzeige am 24. Dezember – also genau an dem Tag, an dem nach christlichen Glauben Jesus von Nazareth, den die Christen als Messias verehren, gebohren worden sein soll.
Wie die türkischen Tageszeitung „Cumhuriyet” berichtet, beschwerten sich daraufhin Anrainer, säkulare und moderat-liberale muslimische Türken, über die juden- und christenfeindliche Tafel. Dies ausgerechnet an Weihnachten zu präsentieren sei respektlos und rassistisch, mit dem alleinigen Ziel die Menschen zu spalten, hieß es in den empörten Beschwerden über die offene Provokation.
Der Vorfall reiht sich nahtlos in die Politik der herrschenden islamistischen AKP-Partei und ihres Ministerpräsidenten Erdogan ein, der immer wieder gegen Juden und Christen agitiert und insbesondere eine offen feindselige Haltung gegenüber dem jüdischen Staat Israel einnimmt. Die Provokation der Moschee-Gemeinde wird allgemein als ein weiterer Zübdstoff für die sich zuspitzende innere Kriese des Erdogan-Regimes gewertet, zumal sie auch dazu beiträgt, das sich auch liberale und moderate Muslime der eigentlich säkularen Demokratiebewegung in der Türkei anschließen.
Itay R. Livna / haolam
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