Sunday, December 11, 2016

Das große Geheimnis: Kriminalitätsstatistik

Mit der Selbstverantwortung und Mithaftung von Personen ist das in der deutschen Presse, unter Politikern und vermeintlichen Islamexperten so eine Sache. Die wird nämlich stets nur nach Bedarf ein- und ausgepackt. SPD-Fraktionsvize Ralf Stegner sagte, PEGIDA hätte beim Attentat auf die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker „mitgestochen“. Ein hartes Wort, doch wenig Reaktion. Anderes erfährt, wer Merkel eine Mitschuld daran gibt, wenn hierzulande Menschen durch Flüchtlinge zu Schaden kommen. Dann ist der Aufschrei groß. Klar – Rassismus.
Nun ist ja klar, dass mehr Leute mehr Gewalt bedeuten; es kommen nicht nur Engel, sondern Personen, die unsere Gastfreundschaft mit Füßen treten. Das ändert jedoch nichts an der Frage, ob es eine gruppenbezogene Kriminalität gibt. Das in der Tat wäre nicht für Talkshows von Interesse, sondern ebenso für die polizeiliche Bekämpfung von Kriminalität. Aber gerade hier liegt der Hase im Pfeffer: Unsere Kriminalitätsstatistik wird nicht nur falsch gelesen, sondern auch bewusst bis zur Aussagelosigkeit verändert. Das Thema ist in der Tat ein heißes Eisen. Vor allem, weil eine genaue Auswertung und Diskussion von Kriminalität nach Herkunft der Täter oder Migrationshintergrund gesellschaftliche Sprengkraft in sich birgt.
Im Jahr 2015 verübten Migranten in Deutschland 208.344 Verbrechen. Die Zahl geht  aus einem vertraulichen Bericht des Bundeskriminalamtes (BKA) hervor, der der Bildzeitung vorliegt. Ein satter Anstieg um 80% gegenüber dem Vorjahr, der umso erschreckender wirkt, wenn man sich den Zeitraum anschaut, in dem die Taten begangen wurden. Migranten haben zwischen Januar und Dezember 2015 demnach pro Tag 570 Straftaten begangen oder 23 pro Stunde. Wohlgemerkt 2015 – als die Flüchtlingskrise erst gegen Ende des Jahres so richtig Fahrt aufnahm: vor Köln und einer beispiellosen Abfolge von Sexual-, Gewalt- und Diebstahlsdelikten 2016.Wobei man sich ohnehin grundsätzlich keine Gedanken um die Verbrechensziffern aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland mit den meisten Migranten machen muss. Die Zahlen aus Nordrhein-Westfalen tauchen in dem Bericht nämlich gar nicht erst auf. Warum das so ist? Eines der großen Geheimnisse. Befragte Polizisten verweisen darauf, dass die Herkunft der Täter konsequent nicht mehr erfasst werden darf. Das hat der Untersuchungsausschuss zur Kölner Silvester-Nacht bestätigt. Die Statistik ist nicht falsch – nur nichtssagend. Sich auf sie berufen, kommt einer bewussten Fälschung von Tatsachen gleich. Denn eine Statistik, die nur Hülsenfrüchte zählt, kann man nicht anführen, wenn es um die Zahl von Erbsen geht.Wir erleben die Geburtsstunde des ganz großen Schwindels um die Statistik: Was den Zielen der Regierung widerspricht, wird nicht gezählt. Das funktioniert genauso beim neuesten Phänomen – dem Nachzug von Familienangehörigen. Sie gelten nicht als Asylbewerber, weil sie keines beantragen. Sie sind Angehörige. Also werden sie nicht gezählt. Das ist die einfachste Lösung: Bedrohlich erscheinende Phänomene gar nicht erst wahrzunehmen. Mit der Kriminalstatistik ist es schwieriger. Die gibt es schon lange. Da muss mehr gebogen werden. Der Grund, weshalb es in der öffentlichen Diskussion trotz eines nachweislichen Anstiegs der Migrantenkriminalität um 80% gegenüber dem Vorjahr immer wieder heißt, Migranten seien nicht krimineller als Deutsche und Deutschland sei durch sie nicht unsicherer geworden, ist schlicht die Tatsache, dass der Anteil der straffällig gewordenen Migranten mit der Gesamtbevölkerungsanzahl von rund 80 Millionen verrechnet wird. Wenn auf 80 Millionen Menschen ca. eine Million Flüchtlinge kommen, von denen ein Teil straffällig wird, dann führe dies bei insgesamt 81 Millionen nicht zu einem signifikanten Anstieg der Migrantenkriminalität. Die Logik ist so einfach wie irreführend: Das Problem wird wegdefiniert, in dem man es in Beziehung zu einer sehr großen Zahl setzt. Es wird verdünnt wie die Träne im Ozean.
 http://www.tichyseinblick.de/meinungen/das-grosse-geheimnis-kriminalitaetsstatistik/

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