„Hinrichtung“ in Essen: Zweimal lebenslang im „Blutrache“-Prozess

Das Landgericht Essen hat am Donnerstag zwei Mitglieder einer libanesischen Großfamilie wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Beim Haupttäter Mahmoud M., der Anfang April mitten auf einer belebten Straße sechs Schüsse auf sein Opfer abgefeuert hatte, erkannte das Gericht auch auf besondere Schwere der Schuld. Der Mord sei eine „Hinrichtung“ gewesen, sagte der Richter.Bei der Tat der beiden Brüder habe es sich um „Blutrache“ für eine vorangegangene Messerstecherei in der Essener Innenstadt gehandelt. Sie sei der Höhepunkt eines seit Jahrzehnte dauernden Streits innerhalb eines libanesischen Familienclans. Der Haupttäter sei wütend und aufgebracht gewesen und habe strafen wollen. Sein Ziel sei es einzig und allein gewesen, den verfeindeten Teil der Familie „bis ins Mark zu treffen“.
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