Die Italiener haben die von Ministerpräsident Matteo Renzi angestrebte
Verfassungsreform Nachwahlbefragungen zufolge abgelehnt. Um 23 Uhr
endete das Referendum über die komplizierte Verfassungsänderung. Mit
endgültigen Ergebnissen wird in der Nacht zu Montag gerechnet.
Wie aus der Prognose des öffentlichen Senders Rai hervorging,
stimmten 54 bis 58 Prozent gegen die Verfassungsänderung, 42 bis 46
Prozent stimmten dafür. Die Prognose von Mediaset kam zu einer ähnlichen
Tendenz.
Sollten sich die Prognosen bewahrheiten, droht Italien eine
Regierungskrise. Zwar ging es in der Volksabstimmung vor allem um die
Zusammensetzung und Kompetenzverteilung der zwei Kammern des römischen
Parlaments. Doch der sozialdemokratische Regierungschef Matteo Renzi hatte sie auch zur Abstimmung über die Zukunft seiner Regierung erhoben.
Renzi will gegen Mitternacht offenbar eine Erklärung abgeben. Er
werde sich etwa eine Stunde nach Schließung der Wahllokale in seinem
Amtssitz, dem Palazzo Chigi in Rom, äußern, hieß es aus
Regierungskreisen. Der 41-Jährige hatte angekündigt, im Fall eines
Scheiterns Reform zurückzutreten. An den Finanzmärkten wurden
Turbulenzen befürchtet.
An der Abstimmung hatten sich zahlreiche Italiener beteiligt.
Bis um 20 Uhr hatten bereits 57,22 Prozent der rund 47 Millionen
Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, wie das Innenministerium in Rom
mitteilte.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/prognosen-italien-lehnt-matteo-renzis-verfassungsreferendum-ab-a-1124382.html
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