Das Land an der Weichsel ist immer attraktiver für Unternehmer aus der Eidgenossenschaft. Innerhalb der letzten 20 Jahre flossen Richtung Polen im Rahmen ausländischer Direktinvestitionen satte 17,5 Mrd. Zloty.
Aus dem Bericht “Zusammenarbeit, Wachstum, Innovation. 20 Jahre der schweizer Investitionen in Polen”, der von der Beratungsfirma Deloitte zusammen mit der Polnisch-Schweizerischen Wirtschaftskammer vorbereitet wurde, geht hervor, dass die polnischen Ausfuhren in die Schweiz innerhalb der letzten 20 Jahre neunfach gestiegen sind. Polen ist nicht mehr nur die Montagewerkstatt für ausländische Unternehmen. Immer öfters sind Standorte an der Weichsel für die Entwicklung innovativer Technologien verantwortlich.Bereits 17,5 Mrd. Zloty investierten Unternehmen aus der Schweiz in Polen. Dementsprechend ist die Eidgenossenschaft nach den Vereinigten Staaten der zweitgrößte Investor in Polen, der nicht EU-Mitglied ist. An der Weichsel sind bereits solche namhafte Unternehmen, wie etwa Roche oder Stadler vertreten, aber auch unzählige aus der Lebensmittel-, Consulting- sowie Kommunikationsbranche.
Zu den Leitsektoren, die Innovationen in Polen entwickeln, zählt die Biomedizin. Wir in Roche wissen, dass es keine Innovation ohne konsequenten Geldaufwand im Bereich von Forschung und Entwicklung gibt. Deswegen erreichten unsere Investitionen in diesem Bereich innerhalb der letzten zwei Jahre mehr als eine Milliarde Zloty - so Wiktor Janicki, der Generaldirektor Roche Polska.
Polen ist auch für Investoren auch deswegen attraktiv, weil in vielen Wirtschaftssparten ist der Markt noch nicht gesättigt.
Diese Beziehungen sind wichtig für uns aber auch für die Schweiz. In vielen Bereichen unterscheiden wir uns, aber diese Unterschiede sorgen dafür, dass wir ein gutes Verhältnis haben. Polen braucht den Investitionsfluss. Investoren aus der Schweiz suchen wiederum nach Plätzen, wo die Investitionserträge hoch sind - erklärt Julia Patorska von Deloitte.Viele Investoren aus dem Ausland unterstreichen, dass niedrige Arbeitskosten nicht entscheidend für die Investition an der Weichsel waren.
In Polen sind die Arbeitskosten nach wie vor sehr attraktiv. Wir haben sich für Polen entschieden, weil der polnische Mark ein Inlandsmarkt ist. Die polnische Bahn und Infrastruktur bedingt einer Modernisierung. Stadler begann mit dem Standortbau in Siedlce in 2007. Innerhalb von 10 Jahren haben wir ca. 400 Züge hergestellt, die vor allem für den Export gedacht waren - unterstrich Christian Spichinger von Stadler.
Im Bericht von Deloitte weisen die schweizer Unternehmen darauf hin, dass für Polen, die hohe Qualifizierung und Kompetenzen der Arbeitnehmer zusammen mit ihrer hervorragenden Ausbildung sprechen. Geschätzt wird auch der Arbeitsethos der Polen. Gemeint ist hier vor allem Fleiß, Einsatz und die Identifizierung mit demUnternehmensziel. Die Befragten Unternehmer weisen auf darauf hin, dass polnische Arbeitnehmer Effizienz mit Qualität und Pünktlichkeit verbinden können. Ein Unternehmer behauptete sogar, dass dieser Ehrgeiz zum Problem werden könnte.
Wir investieren in Polen nicht wegen niedriger Arbeitskosten. Polnische Arbeitnehmer sind hervorragend ausgebildet und streben nach Erfolg. Unsere Mitarbeiter haben das Gefühl, dass sie sich beweisen müssen und suchen nach Firmen, wo sie erfolgreich werden können - erklärt Wiktor Janicki.Die Handelsbeziehungen innerhalb der letzten Jahre prägt eine dynamische Entwicklung, vor allem im Bereich der Exporte aus Polen Richtung Schweiz. Im ersten Halbjahr 2017 wurden aus Polen Waren im Wert von 4,24 Mrd. Zloty (+13%) exportiert. Das Plussaldo gegenüber dem Import aus der Eidgenossenschaft erreichte im selben Zeitraum 1,3 Mrd. Zloty. Dieses Ergebnis ist vor allem starker Aufwertung des Schweizer Franken gegenüber dem polnischen Zloty zu verdanken.
Quelle: Deloitte
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