Friday, February 08, 2008

Terrorangst in Deutschland

In Deutschland sollen nach Erkenntnissen des US-Auslandsgeheimdienstes CIA in den letzten Wochen islamistische Selbstmordattentäter eingesickert sein. Das erfuhr die Nachrichtenagentur ddp am Freitag aus CIA-Kreisen in Washington. Die deutschen Sicherheitsbehörden sind alarmiert. Sie sprechen von einer "neuen Qualität der terroristischen Bedrohung" für die Bundesrepublik. Deutschland sei zum "Zielspektrum" möglicher Terrorangriffe geworden. Der Staatssekretär im Bundesinnenministerium, August Hanning, wies vor Journalisten darauf hin, dass bei den Führern im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet die Entscheidung gefallen sei, in Deutschland Anschläge zu verüben. Nach ddp-Informationen will das Terrornetzwerk von Osama Bin Laden angesichts der Truppenverstärkungen der Bundeswehr in Afghanistan jetzt in Deutschland eine "Heimatfront" aufbauen, um die Bundesbürger auf diese Weise sozusagen "vor Ort" anzugreifen. Damit hoffen die Islamisten die deutsche Bevölkerung so beeinflussen zu können, dass sie für den Abzug der deutschen Soldaten vom Hindukusch plädiert.
Nach einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" hat Hanning mit Blick auf die neuen Terrorgefahren erklärt: "Wir haben die Sorge, dass wir nicht jede Operation verhindern können". Wie ddp erfuhr, soll es sich bei den eingesickerten Selbstmordattentätern um mehrere Deutsche handeln, die im Juni vergangenen Jahres aus Deutschland ausgereist sind, um in Ausbildungslagern von Islamisten im pakistanischen Grenzgebiet für ihre Einsätze in der Bundesrepublik trainiert zu werden.
Nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) werden insgesamt 70 Personen als sogenannte "Gefährder" eingeschätzt. Das sind Menschen, die in Deutschland einem geregelten Beruf nachgehen, aber ständig Verbindungen zu Al-Qaida haben. Sie könnten "auf Befehl" jederzeit zuschlagen, hieß es in Fahnderkreisen.
Der Präsident des Bundesverfassungsschutzamtes in Köln, Heinz Fromm, machte auf eine "neue Qualität" der Al-Qaida-Propaganda im Internet aufmerksam. Die Sicherheitsbehörden hätten zahlreiche Videobotschaften mit gezielten Bedrohungen und Anlagen zum Bombenbau sichergestellt. Auch aus Kreisen des Bundesnachrichtendienstes (BND) wurde bestätigt, dass sich die Sicherheitslage für Deutschland erneut verschärft habe.
Rund ein Viertel der in Deutschland lebenden Muslime ist nach einer Studie zu Gewalttaten gegen Andersgläubige bereit. Das geht aus einer im vergangenen Dezember veröffentlichten Untersuchung hervor, die das Bundesinnenministerium in Auftrag gegeben hatte. 14 Prozent der Befragten, von denen 40 Prozent einen deutschen Pass besitzen, zeigten eine problematische Distanz zur Demokratie, wird in der Studie ausgeführt. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht darin ein "ernstzunehmendes islamistisches Radikalisierungspotenzial".
(ddp/Bild: frontpagemag.com)

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