Im sogenannten Kofferbomber-Prozess vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht (OLG) ist der Angeklagte von einem früheren Freund als religiöser Fanatiker dargestellt worden. "Körperlich war er in Deutschland, geistig lebte er aber im Dschihad in der Umgebung Libanon, Palästina", sagte der Zeuge am Dienstag über den Angeklagten Libanesen Youssef el-Hajdib.
Immer wieder habe el-Hajdib zudem gesagt, er wolle in den Irak, um am Dschihad gegen die amerikanischen Besatzer teilzunehmen. "Er war vom Dschihad-Gedanken sehr angetan", sagte der Zeuge. Der Mann hatte sich im August 2006 an die Polizei gewandt, nachdem er in der U-Bahn ein Bild des gesuchten el-Hajdib gesehen hatte.
In dem Verfahren vor dem OLG muss sich der 23 Jahre alte el-Hajdib wegen versuchten Mordes und versuchten Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion verantworten. Laut Bundesanwaltschaft soll er am 31. Juli 2006 im Kölner Hauptbahnhof gemeinsam mit seinem Komplizen Jihad Hamad zwei Sprengsätze in Regionalzügen nach Hamm und Koblenz deponiert haben. Wegen eines Konstruktionsfehlers waren die Kofferbomben nicht explodiert.
(ddp/jwd)
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