Friday, August 13, 2010

Deutsche Firma soll illegal Flugmotoren nach Iran geliefert haben

Eine Firma aus dem Rheinland wird von der Bundesanwaltschaft verdächtigt, illegal Flugmotoren in den Iran geliefert und damit gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen zu haben. Mit Blick auf die laufenden Ermittlungen wolle die Bundesanwaltschaft dem ARD-Magazin "Panorama" keine weiteren Einzelheiten nennen, teilte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Donnerstag in Hamburg mit. Der Geschäftsführer der Firma räumte in der ARD ein, dass "möglicherweise" Motoren seines Hauses in den Iran gelangt seien. Er habe allerdings nicht gewusst, dass die Lieferung dorthin gehen sollte.
Nach "Panorama"-Recherchen hat die Firma zudem 30 Flugmotoren an einen 28-jährigen Händler iranischer Herkunft aus Wiesbaden verkauft, gegen den auch ermittelt werde. Dieser Händler soll die Motoren illegal über Dubai in den Iran geliefert haben.
Das Zollkriminalamt in Köln bestätigte, dass derartige Flugmotoren im Iran für militärische Zwecke wie Kampfdrohnen genutzt werden. "Von der Ausstattung, von der Beschaffenheit und auch von der Antriebskraft her sagen unsere Experten eindeutig: Das muss für Kampfdrohnen sein", sagt der Sprecher des Zollkriminalamts, Wolfgang Schmitz, dem ARD-Magazin. Das Zollkriminalamt ist nicht direkt an diesen Ermittlungen beteiligt, aber für die Abwehr solcher Gefahren zuständig. Nach Angaben der Behörde bemüht sich der Iran systematisch, in Deutschland Flugmotoren einzukaufen. Derzeit werde deshalb gegen mehrere deutsche Firmen ermittelt. In einem weiteren Verfahren hat die Staatsanwaltschaft Aachen Anklage gegen einem 50-jährigen Deutschen iranischer Herkunft erhoben. Ihm wird vorgeworfen, einen Motor - als Stromerzeugungsaggregat getarnt - in den Iran geschmuggelt zu haben. Der Motor sei auch für Drohnen geeignet, hieß es.
ddp

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