von Daniel Pipes
Ist Israel im Gazastreifen wirklich schlimmer als die Türkei in Zypern? Ein Vergleich zeigt auf, dass das wohl kaum so ist. Man bedenke folgende Gegensätze:
Zur Invasion durch die Türkei im Juli/August 1974 gehörten nach Angaben der Minority Rights Group International der Gebrauch von Napalm und die “Verbreitung von Terror” unter den griechisch-zypriotischen Dorfbewohnern. Im Gegensatz dazu verließ sich Israel bei seiner “erbitterten Schlacht” zur Eroberung des Gazastreifens nur auf konventionelle Waffen und der Kampf hatte fast keine zivilen Opfer zur Folge.
Die anschließende Besetzung von 37 Prozent der Insel lief nach Angaben von William Mallinson in seiner gerade an der University of Minnesota veröffentlichten Monografie auf eine “erzwungene ethnische Säuberung” hinaus. Im Gegensatz dazu kann man den israelischen Behörden ethnische Säuberung im Gazastreifen nur gegen das eigene Volk, die Juden im Jahr 2005 vorwerfen.
Die türkische Regierung hat etwas gefördert, das Mallinson als “eine systematische Politik der Kolonisierung” ehemals griechischen Landes in Nordzypern bezeichnet. Die türkischen Zyprioten bestanden 1973 aus rund 120.000 Personen; seitdem wurden mehr als 160.000 Bürger der Republik Türkei in dem Land angesiedelt. Nicht eine einzige israelische Gemeinde ist im Gazastreifen verblieben.
Ankara hält seine Besatzungszone derart an der kurzen Leine, dass der hochrangige türkische Politiker Bülent Akarcalı sagt, “Nordzypern wird regiert wie eine Provinz der Türkei”. Im Gazastreifen regiert ein Feind Israels, die Hamas.
Die Türken setzten ein vorgeblich autonomes Konstrukt, die “Türkische Republik Nordzypern” ein. Die Gazaner genießen tatsächliche Autonomie.
Eine Mauer durch die Insel hält friedfähige Griechen aus Nordzypern heraus. Israels Mauer hält palästinensische Terroristen fern.
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