Thursday, August 25, 2011

Der ägyptische Patient

Als der Süden Israels vor Wochenfrist von mehreren Terroranschlägen erschüttert wurde – durch die acht Israelis ermordet und über 30 verletzt wurden – und die israelische Armee daraufhin gezielt Stellungen des für die Attentate offenbar verantwortlichen palästinensischen Volkswiderstandskomitees bombardierte, da fielen die Reaktionen in vielen deutschen Medien so aus wie immer: Den Opfern der Attacken widmete man sich eher beiläufig; ein erheblich größeres Interesse galt der israelischen Antwort. „In altgewohnter Art hat Israel auf die Terrorattacken im Süden des Landes reagiert – und erst einmal um sich gefeuert“, schrieb beispielsweise Peter Münch in der Süddeutschen Zeitung, merklich verärgert darüber, dass die israelische Regierung seinen drei Tage zuvor veröffentlichten Rat, „bei aller verständlichen Empörung Zurückhaltung zu üben“ (das heißt: den Terror geschehen zu lassen) und das eigene Land „zunächst einmal in seinem Inneren zu befrieden“ (also den Sozialprotesten nachzugeben), einfach in den Wind geschlagen hatte. Dabei weiß bekanntlich niemand besser als deutsche Nahostkorrespondenten, was der jüdische Staat zu tun und zu lassen hat: „Es geht darum, dass Israel die Zeichen der Zeit richtig deutet und angesichts all der Veränderungen ringsum nicht mehr stur lediglich den alten Reflexen und den alten Axiomen folgt“, hob Münch den Zeigefinger noch ein bisschen höher. „So ist es brandgefährlich, in diesen aufgewühlten Zeiten die Vergeltung für den Terrorangriff immer weiter eskalieren zu lassen. Israel fliegt Luftangriffe auf den Gaza-Streifen, die Palästinenser feuern Raketen auf Städte in Südisrael – seit Tagen schon schaukelt sich das hoch und kann sehr leicht außer Kontrolle geraten.“
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