Die Saat des Hasses mittels antisemitischer Verschwörungstheorien nach dem Massaker in Norwegen wird von immer mehr Neonazis über das Internet gestreut - jetzt auch mit extra dafür produzierten Propagandavideos. Einer der bekanntesten "Ku-Klux-Klan"-Männer, das frühere Mitglied des Repräsentantenhauses des US-Bundesstaates Louisiana und einstiger Spitzenfunktionär des rassistischen Geheimbundes "Ku Klux Klan", David Duke, spielt hierbei wieder eine Art Vorreiterrolle.
Unter der Überschrift "Zionistischer Terror in Norwegen" veröffentlichte Duke am 30.07. auf der Plattform YouTube sein Video, das bis zum Nachmittag des heutigen 01.08. bereits fast 20.000 Aufrufe verzeichnen konnte.
In einer von Duke verbreiteten eMail heißt es zu seinem Video:
"In diesem Video zeige ich den zionistischen Einfluß an diesen schrecklichen Morden und Verstümmelungen von über 150 Norwegern - und wie dieser Akt der Sache des internationalen Zionismus dient. Sie werden von meinen Forschung zu diesem schrecklichen, terroristischen Akt begeistert sein. Aber die Wahrheit kommt heraus, und es ist wichtig, dass wir die zionistische Rolle in dieser Horror-Show zeigen."
Schon unmittelbar nach dem öffentlich bekannt wurde, wer das Massaker begang, wurden im Internet von Neonazis erste Verschwörungstheorien verbreitet, denen zufolge entweder der Mossad oder der CIA hinter den Terrorakten stehen würden.
Auch Journalisten bundesdeutscher Massenmedien versuchten und versuchen auf Biegen und Brechen eine Verbindung zwischen dem Terroristen von Oslo, Freundes des jüdischen Staates und der israelischen Regierung herzustellen. Das hier der Wunsch der Vater des antisemitischen Gedankens, und nicht etwa die Würdigung von Fakten oder zumindest Indizien, ist, wird u.a. daran deutlich, dass in dieser Form der einschlägigen "Berichterstattung" ganz bewusst die nicht gerade wenigen antisemitischen Hasstiraden des Terroristen, die dieser in seinem 1.500 Seiten umfassenden sogenannten "Manifest" aufschrieb, kurzerhand ignoriert werden - ebenso wie übrigens auch die homophoben Hassbrüche, die sich ebenfalls in dem "Manifest" des selbsternannten "Tempelritter" finden.
Duke nimmt das Massaker in Norwegen zum Anlaß, nicht nur diesen dem "internationalen Zionismus" in die Schuhe schieben zu wollen. In seinem Propagandavideo werden auch israelische Politiker - auch jene wie Menachim Begin, der als israelischer Ministerpräsident den Friedensvertrag mit Ägypten schloß, und jüdischen Überlebenden der NS-Barbarei als "Terroristen" beschimpft. Ähnlich wie linksextremistische und radikal-islamistische Antisemiten, verunglimpft auch der "Klan-Mann" die Geschichte des Staates Israel als eine "Geschichte von Terror und Massakern" - um dann zu betonen, "nicht Muslime beherrschen Hollywood und die Medien, sondern die Juden." In dem Video werden Bilder des norwegischen Terroristen mit einer israelischen Fahne im Hintergrund - Ergebnis einer Fotomontage - ebenso eingeblendet, wie ein Bild mit Theodor Herzl und Karl Marx und der verschwörungstheoretischen Parole "Zionismus und Kommunismus kommen von den gleichen jüdischen Leuten". Natürlich dürfen Parolen gegen Einwanderung und gegen die multikulturelle Gesellschaft bei Duke nicht fehlen - hinter beiden wittert er immerhin auch die "jüdische Weltverschwörung". Zum Schluß ruft er seine Fangemeinde, musikalisch untermahlt und mit fast schon flehender Stimme, auf, "mutig zu sein und den Zionismus zu überwinden". "Eine Welt ohne Zionismus" - also eine Welt ohne Israel, der einzigen Demokratie im Nahen und Mittleren Osten, will bekanntlich auch der iranische Diktator und Holocaust-Leugner Ahmadinejdchad.
Dass die Saat antiisraelischer und antisemitischer Resentements nicht ohne Wirkung bleibt, zeigen beispielsweise die zahlreichen Hass- und Drohmails, die der jüdische Journalist Henryk M. Broder seit Tagen erhält.
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haolam
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