Seit Samstagnachmittag ist es öffentlich-amtlich: im
Freiburger Sexualmordfall Maria L. hat die Polizei einen 17jährigen
illegal eingereisten afghanischen Flüchtling als dringend tatverdächtig
ermittelt. Die genetischen Spuren lassen keinen Zweifel am
Tatzusammenhang aufkommen. Es ist der erste (mutmaßliche) Sexualmord
an einer einheimischen deutschen Frau, der nach der Merkelschen
Grenzöffnung zweifelsfrei nachweisbar durch einen Flüchtling verübt
wurde. Diesmal hat die Polizei vorbildlich alles richtig gemacht, die
tonangebenden „Qualitätsmedien“ konnten wie in Köln nichts unter den
Teppich kehren. Aber es ist deren verräterische Sprache, die
klammheimlich ihre weiter vorhandene Kölner Denke entlarvt.
Wir nehmen zur Kenntnis, dass die überregionalen
öffentlich-rechtlichen TV-Sender die Aufklärung des Freiburger
Verbrechens als einen Fall von allenfalls regionaler Wichtigkeit
einstuften und vor allem die privaten Nachrichtensender per livestream
über die Pressekonferenz berichteten. Der gebührenfinanzierten Tagesschau war der Name Freiburg in den Samstagabendnachrichten nur eine Meldung im Zusammenhang mit den Bundesliganotizen
wert. Der Jugendschutz habe Vorrang, sagt die Tagesschau zur
unterdrückten Meldung, obwohl unklar ist, ob der Tatverdächtige nicht
älter als 17 Jahre ist. Für wie deppert hält die ARD
eigentlich ihre Gebührenzahler, wenn sie nicht über wichtiges Geschehen
berichtet, sondern erklärt, warum sie nicht darüber berichtet?
Wir registrieren, dass einige der großen
Presse-Onlineportale auffällig zeitlich schleppend über die
Pressekonferenz berichteten und die politische Topnachricht möglichst
politikfern u.a. auf ihren Panorama-Seiten u.ä. „versteckten“. Hätte
jemand, der schon länger hier lebt, die Tat begangen, hätte es die
Meldung sofort in die Topspalten und Startseiten der Medien geschafft,
darf man aus leidvoller Erfahrung schlussfolgern.
Nein, es war und ist die Diktion in Wort und Tun, die
zwischen den Zeilen erkennbar wird, die insbesondere nach Köln
gleichermaßen abstößt und sichtbar macht, dass die Relativierer,
Verharmloser, Abwiegler, Kleinredner, Differenzierer und
Sprachverschlichter in manchen Redaktionsstuben weiterhin fröhliche
Urständ feiern. Es galt, so darf man mutmaßen, das bislang
Unaussprechliche möglichst herunterzuzonen, den Ball flach zu halten,
nachdem die Kanzlerin kurz zuvor noch jenen, die noch nicht so lange
hier leben, medienwirksam die Hände geschüttelt und den Kopf getätschelt
hatte. Vielleicht hat auch die Schere im Kopf Regie geführt, dass in
Österreich und Italien übers Wochenende flüchtlingsrelevante
Entscheidungen anstanden, die politisch korrekt nicht „angeheizt“ werden
durften.
So schrieb die Welt den absonderlichen
Satz: „Dem Verdächtigen wurden zwei Dinge zum Verhängnis“. Wie bitte?
Ist der Täter jetzt Opfer, wenn ihm etwas „zum Verhängnis“ werden kann?
Man mag solche fahrlässigen Formulierungen als Petitesse
abtun, in der Eile so geschrieben, doch Vorsicht, sie wiederholen sich.
Die FAZ als Gralshüterin der deutschen Sprache äußerte sich
ebenso verniedlichend, wenn sie schreibt, man sei dem Tatverdächtigen
„auf die Schliche gekommen“, als wenn es sich um einen jugendlichen
Apfeldieb und nicht um einen mutmaßlichen Mörder handelt. Erst die Süddeutsche spricht sprachlich angemessen von „auf die Spur gekommen“.
Bei der Bild war online ein Kommentator am Werk,
der den traumatisierten Flüchtlingen und der Kanzlerin und ihren
Anker-Kindern verständnisvoll das Wort redete. Auch ihm ist wohl klar,
dass es das Freiburger Verbrechen ohne Merkels Grenzöffnung nicht
gegeben hätte. Also schert er Einheimische wie Fremde über den
Multikultikamm. Die vielen Traumatisierten, damit meinte er zweifelsfrei
auch den Freiburger mutmaßlichen Mörder, seien Menschen wie wir:
„Genauso ehrlich, genauso verlogen, genauso friedlich, genauso
gewalttätig.“ Und Merkel habe recht, dass sie die Grenzen auch für
Mörder geöffnet habe, darf man die Worte des Bild-Mannes interpretieren. Soll suggerieren: Wir sind alles kleine Sünderlein, s´war immer so.
http://www.tichyseinblick.de/meinungen/freiburger-sexualmord-die-verraeterische-sprache-der-medien/
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