Tuesday, February 15, 2011

Die SS-Mullah-Schule und die Arbeitsgemeinschaft Turkestan in Dresden

Foto: Guttenbergs ausländische Bundeswehrsoldaten ?
Ein kurzes Kapitel einer seltsamen Art der Völkerverständigung in Deutschland stellt die Einrichtung von Institutionen für die Ausbildung islamischer Feldgeistlicher in der Wehrmacht und in der Waffen-SS dar.
Während des zweiten Weltkrieges kämpften auf deutscher Seite aus unterschiedlichen Gründen auch viele Muslime. Oft waren es gemeinsame Feindbilder (Kommunismus, Juden) oder eine pragmatische Kollaboration und der Wunsch der durch tödlichen Hunger geprägten Kriegsgefangenschaft zu entkommen die Muslime auf die deutsche Seite führte. Jedoch stellt sich bei dem Motiv der „Flucht“ aus den Lagern immer noch die Frage warum sich manche Kriegsgefangenen zu den Bau- und Nachschubeinheiten und andere zu den bewaffneten Einheiten meldeten.
Ideologischer Einpeitscher dieses Bündnis war der notorische Antisemit Mohammed Amin al-Husseini (1893-1974), der als Grossmufti von Jerusalem eine gewisse religiöse Autorität besaß. Die Muslime aus der UdSSR (Aserbaidschaner, Krim- und Wolgatataren, Nordkaukasier, Baschkiren, Usbeken und andere zentralasiatische Völker) dienten mit anderen Angehörigen nichtrussischer Minderheitenvölker der Sowjetunion (Armenier, Georgier, Ukrainer) in den, der Wehrmacht unterstellten, Ostlegionen, in denen nur Nicht-Russen dienten. Sie wurden vor allem unter sowjetischen Kriegsgefangenen angeworben.
Später dienten sowjetische Muslime auch in Einheiten der Waffen-SS, wie dem 1. Ostmuselmanisches SS-Regiment mit den Waffengruppen „Idel-Ural“, „Turkestan“ und „Krim“, dass 1943 nach Vorbild der Ostlegionen aufgestellt wurde. Bis Kriegsende gab es daneben mehrere mehrheitlich muslimische SS-Divisionen, deren Mitglieder zumeist vom Balkan stammten. Das waren die bosniakische „13. Waffen-Gebirgs-Division-SS Handschar“ (benannt nach der arabischen Bezeichnung für einen Krummsäbel), die albanische „21. Waffengebirgsdivision der SS Skanderbeg“ und die albanische „23. Waffengebirgsdivision der SS Kama“, die aber nicht Bestand hatte. Ferner existierte eine „Arabische Legion“, die im Januar 1942 mit der Erlaubnis Hitlers aus britischen Kriegsgefangenen gebildet wurde und vermutlich aus 6.000 arabischen und nordafrikanischen Muslimen bestand (Anton Maegerle/Heribert Schiedel), daneben gab es noch kleinere arabische SS-Einheiten. Die meisten muslimischen SS-Einheiten aber stammten vom Balkan. Am 10.02.1943 erlaubte Himmler die Aufstellung einer Waffen-SS-Einheit aus Muslimen vom Balkan.
Insgesamt gab es bei der deutschen Wehrmacht sechs mehrheitlich muslimische Legionen und bei der SS drei Divisionen, eine Brigade und ein Waffenverband (M. S. Abdullah: 35) mit mehrheitlich muslimischen Mitgliedern. Zumindest von den Waffen-SS-Einheiten sind schwere Kriegsverbrechen bei der „Partisanenbekämpfung“ auf dem Balkan bekannt. Besonders in Ostbosnien, dem Herkunftsgebiet der meisten Handschar-Divisions-Angehörigen, richtete die Einheit 1943/44 bei der „Operation Kugelblitz“ ein Blutbad an (W. Oschlies).
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