„Getrennte Vergangenheit – Gemeinsame Zukunft, Hindernisse und Perspektiven für eine gerechte Lösung“ lautet der Titel der Palästina-Konferenz. Was das Hindernis sei, darüber besteht hier kein Zweifel: Israel als jüdischer Staat, als Zufluchtsort aller vom Antisemitismus Bedrohten. Mit der „Ein-Staaten-Lösung“ soll dieser Staat vom Erdboden verschwinden, das ist die Perspektive, die von „der Bundesrepublik aus“ im Namen des Völkerrechts zu unterstützen wäre. Den Begriff vom Völkerrecht, der dabei gemeint ist, hat Norman Paech bereits durch seine Teilnahme an der „Free Gaza Flotte“ expliziert, die zum Glück von der israelischen Armee gestoppt werden konnte (Paech: „Das war kein Akt der Selbstverteidigung. Das war ein Kriegsverbrechen“). Sein Geschäft wie das der ganzen Konferenz, besteht darin, deutsche Wahnvorstellungen zu modernisieren: an die Stelle der Weltverschwörung des Judentums tritt die Verschwörung des jüdischen Staats gegen den Weltfrieden.
In seinem neuen Buch „Der Wahn vom Weltsouverän“ analysiert der Wiener Publizist Gerhard Scheit die Fallstricke des Völkerrechts. […Unter Verweis] auf Adorno und Marx zieht Scheit eine klare Schlussfolgerung: Der Wahn vom Weltsouverän zerstört den Souverän und ist zugleich das Gegenteil einer Befreiung vom Staat. Also das Gegenteil jener versöhnten Vielfalt, die allein ein menschenwürdiger Zustand wäre – die freie Assoziation der Individuen.
Die heutige Gesellschaft kann sich einen „Weltsouverän“ nur konsequent vormachen, wenn sie einen gemeinsamen Feind halluziniert,der bereits heimlich die Welt beherrscht: das Weltjudentum, fokussiert im Staat Israel, der sich der Untergrabung seines Selbstverteidigungsrechtes unter dem Banner des Weltfriedens widersetzt. So beseitigen viele Linke und Linksliberale den letztenRest jener politischen Vernunft, die Gewalt und Recht aufeinander zu beziehen weiß.
Der Vortrag wurde am 26.11.2010 in Stuttgart gehalten. Er lässt sich hier und hier herunter laden, bzw. anhören.
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