München - Wann immer Saif al-Arab Gaddafi Ärger mit der Münchner Polizei hat, kommt er um Ärger herumt: Der 29-Jährige ist der Sohn des Herrschers Muammar al-Gaddafi. Und auf seinen Papa kann er sich auch fern der Heimat verlassen.
Für Saif al-Arab kaufte Libyens Staatschef erst die Villa des Ex-HRE-Managers Georg Funke. Doch die war dem Sohnemann nach einem Umbau dann doch zu klein, weshalb er vom Bayerischen Hof nach Waldperlach umzog.
Seit fünf Jahren studiert Saif in München, angeblich Medizin an der Technischen Universität. Doch statt Professoren fiel der Lebemann viel öfter der Polizei auf. Zuletzt wurde ein Verfahren wegen Waffenschmuggels eingestellt. Hat der erwartete Zorn Muammar al-Gaddafis, der nur wegen eines Verfahren gegen einen anderen Sohn erst 2008 der Schweiz den Ölhahn zudrehte, deutsche Beamte kuschen lassen?
"Uns interessiert nicht, was in der Schweiz läuft", erklärte am Montag die Staatsanwaltschaft auf tz-Anfrage. Immerhin habe sie auch mehrere Razzien durchgeführt. Doch wenn keine Beweise gefunden werden, könne es auch kein Gerichtsverfahren geben. Das Polizeipräsidium teilte indes mit: "Es gab immer wieder auch Gespräche mit Vertretern der Libyschen Botschaft." Die tz schildert das dunkle Leben des Gaddafi-Sohns:
Gaddafi gibt Gas: Teure Autos nennt der zweitjüngste Gaddafi-Sohn sein eigen: darunter einen Hummer, einen Cadillac Escalade, einen Jeep und einen Bentley Continental GT. Münchner Verkehrspolizisten konnten ihn damit oft genug erleben:
Vier Mal stoppten sie Saif al-Arab und nach einer Zwangs-Blutentnahme musste er seinen Lappen wegen Alkohols am Steuer zeitweise abgeben. Einen Ferrari 430 beschlagnahmte die Polizei 2007, weil der Sportwagen mit 110,5 Dezibel viel zu laut röhrte.
Prügelei in der Disco: So islamisch sich Papa Gaddafi manchmal gibt, umso freizügiger wollte Sohnemann Saif al-Arab am 18. November 2006 in der Disco 4004 feiern: Eine Freundin strippte, und als sie auch noch ihren BH fallen ließ, war das zu viel. Türsteher warfen die Gruppe hinaus und Gaddafi junior mischte in der folgenden Prügelei mit, wobei ein 19-jähriger Russe verletzt wurde. Ein Ermittlungsverfahren stellte die Staatsanwaltschaft wegen geringen öffentlichen Interesses ein. Dennoch blieb das Ego des Diktatoren-Sohns äußerst angekratzt
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