Der seit Jahren schwelende Streit um Mohammed- Karikaturen hat in Pakistan für das Kontaktnetz Facebook Konsequenzen. Ein Gericht des Landes ordnete die Sperrung von Facebook an, weil auf der Internetseite Medienberichten zufolge ein Mohammed- Zeichenwettbewerb geplant war. "Wegen dieser blasphemischen Veranstaltung hat das Gericht die Regierung angewiesen, Facebook ab sofort bis zum 31. Mai zu blockieren", sagte einer der Beschwerde führenden Anwälte am Mittwoch. Viele Muslime empfinden jegliche Abbildung des Religionsstifters als Beleidigung.
Kritiker der geplanten Facebook- Sperrung hielten dagegen, dass die Entscheidung des Gerichts übers Ziel hinausschießen könnte. "Die ganze Internetseite zu sperren, dürfte vor allem die jungen Nutzer verärgern", sagte der Chef des Internet- Dienstleisters Nayatel, Wajaj- us- Siraj. Schließlich sei das Netzwerk bei ihnen sehr beliebt, sie verbrächten dort sehr viel Zeit.
Die Organisatoren des Zeichenwettbewerbs erklärten auf ihrer am Mittwoch noch zu erreichenden Facebook- Informationsseite, es gehe ihnen um die Meinungsfreiheit. Der geplante Wettstreit sei die Antwort auf einen muslimischen Blogger, der wegen einer Darstellung Mohammeds unlängst Drohungen gegen die Produzenten der Serie "South Park" ausgesprochen habe. "Sie (die Extremisten) können uns nicht unser Recht auf Redefreiheit nehmen und uns mit ihren Drohungen zum Schweigen bringen", hieß es auf Facebook.
Mohammed- Karikaturen in der dänischen Zeitung "Jyllands- Posten" im Jahr 2005 hatten weltweit Protesten ausgelöst, bei denen mindestens 50 Menschen starben.
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