Friday, July 09, 2010

»Gefechtstote werden geleugnet«

Vor 15 Jahren marschierte die bosnisch-serbische Armee in Srebrenica ein. Daß sie einen Völkermord an bis zu 8000 Muslimen zu verantworten hat, ist zweifelhaft. Ein Gespräch mit Alexander Dorin
Laut Ankläger des Den Haager Jugoslawien-Tribunals ICTY sollten geheime Umbettungen der Leichen das Verbrechen verschleiern. Wie das, wenn es keine Exekutionsopfer gibt?
Dorin: Die Ermittler des sogenannten Tribunals untersagten serbischen Pathologen, den Ausgrabungen beizuwohnen. Das ICTY hat außerdem 1000 angebliche Beweise des Srebrenica-Massakers trotz laufender Prozesse vernichtet. Verschleiert das Tribunal eher und präsentiert Tote aus anderen Regionen Bosniens als Srebrenica-Opfer, weil die nötigen Leichen fehlen? Die Serben konnten jedenfalls im von internationalen Truppen besetzten Bosnien nicht unbeobachtet Tausende Tote umbetten.
Srebrenica war UN-Schutzzone. Die Serben marschierten im Juli 1995 ein. Tausende muslimische Einwohner suchten daraufhin auf dem UN-Stützpunkt in Potocari Schutz. Warum wurden dort Männer von Frauen, Kindern und Alten getrennt und nur letztere von bosnisch-serbischen Soldaten in muslimisch kontrolliertes Gebiet gebracht?
In dieser »Schutzzone« verschanzten sich Tausende muslimische Kämpfer, die in der Umgebung zwischen 1992 und 1995 Massenmorde an der serbischen Bevölkerung verübten. Sie verließen mit bewaffneten Zivilisten Srebrenica noch vor dem Einmarsch der Serben am 11. Juli 1995. Ihr Befehlshaber Naser Oric war zuvor mit seinen Offizieren vom französischen Militär ausgeflogen worden. Orics Abzug sorgte für Chaos unter seinen Soldaten, es kam zu internen Gefechten. Nach Potocari flüchteten die zurückgelassenen Zivilisten, Frauen, alte Männer, Kinder. Die Serben brachten einige hundert dieser Männer zur Befragung nach Bratunac. Am 17. Juli 1995 bestätigten Vertreter der muslimischen Zivilbehörden und die UNO, daß die muslimischen Zivilisten Srebrenica auf eigenen Wunsch verlassen und in muslimisch kontrolliertes Gebiet evakuiert werden wollten. Die Serben hätten dies korrekt ausgeführt.
Mehr...
jW

No comments: