Monday, July 12, 2010

Mindestens 74 Tote bei Bombenanschlägen in ugandischer Hauptstadt

Kampala - Muslimische Extremisten haben am Sonntagabend in der ugandischen Hauptstadt Kampala für ein Blutbad gesorgt. Beim Doppelanschlag auf WM-Zuschauer in zwei Lokalen wurden mindestens 74 Menschen getötet und Dutzende verletzt.Die Bomben seien in der Bar eines Rugby-Clubs und in einem rund vier Kilometer entfernten äthiopischen Restaurant explodiert, teilte die Polizei mit. Die beiden Lokale waren voller Fussballfans, die sich den Final der Fussball-WM ansahen."Drei Minuten vor dem Ende des Spiels hat es geknallt", sagte ein Augenzeuge. Unter den Opfern waren sowohl Einheimische als auch Ausländer.Nach US-Angaben starb ein Amerikaner, mehrere wurden zudem nach Angaben eines AFP-Reporters verletzt. Auch ein Deutscher wurde leicht verletzt. Über Schweizer Opfer hatte das EDA in Bern bislang keine Kenntnisse.Präsident Yoweri Museveni sagte beim Besuch eines Tatortes, der Anschlag sei von der Art des Terrorismus, vor der er gewarnt habe. "Wenn ihr kämpfen wollt, nehmt euch Soldaten vor, aber werft keine Bomben auf Menschen, die nur Fussball sehen wollen", sagte Museveni an die Adresse der Attentäter.Zu den Attentaten bekannte sich nach Angaben des Senders Al-Dschasira die somalischen Extremistengruppe Al-Shabaab. Diese hatten mit Anschlägen in Uganda gedroht, weil das Land Friedenssoldaten in Somalia eingesetzt hat."Wir wissen, Uganda ist gegen den Islam. Deshalb sind wir sehr glücklich über das, was in Kampala passiert ist. Das ist die beste Nachricht, die wir je gehört haben", sagte ein Al-Shabaab-Kommandant, Scheich Yusuf Isse, die Attentate.Auch die ugandischen Sicherheitsbehörden und westliche Geheimdienste gingen von koordinierten Selbstmordanschlägen der Islamisten aus.Die Anschläge wurden international verurteilt. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, Mike Hammer, erklärte in Washington, Präsident Barack Obama sei "zutiefst betrübt" über die "feigen Angriffe". US-Aussenministerin Hillary Clinton erklärte, ihr Land werde mit Uganda zusammenarbeiten, um die Täter zur Verantwortung zu ziehen.
Mehr...

No comments: