Saturday, December 15, 2012

Arglistige Täuschung nach Marburger Art

Gruppennamen verraten viel über ihre Insassen. Die je spezifische Pathogenese einer jeden Ansammlung von Menschen, die kollektiv ihre je spezifische Individualpsychopathologie kaschieren, ist ihr abzulesen. Die Marburger Gruppe Lisa:2, die für das Grobe zu fein, für das Erhabene zu studentisch, für das Diffizile zu beschränkt, für das Praktische zu einfältig und für die Kritik der deutschen Zustände zu betont sachlich auf der politischen Bühne Marburgs vegetiert, braucht, um sich ihrer Radikalität gelegentlich besonders aufmüpfig zu vergewissern ganz besondere Rituale und sei es auch nur eine „nicht-angemeldete Demonstration“. So darf es nicht verwundern, dass diese Gruppe, die sich nicht etwa deshalb Lisa:2 nennt, weil eine bewundernswert kluge weibliche Figur der Kulturindustrie auf den Namen Lisa Simpsons hört. Nein, die Lisa:2 ahmt liebend gerne harte Männer und mächtige Frauen nach, die in manchmal grünen oder blauen Uniformen für Recht und Ordnung sorgen, und in Marburg auf den Funkspruch „Lisa 1“ hören. Das ist die einfache Geschichte einer Marburger Gruppe, die sich gekonnt „linksradikal“, gar „feministisch“, „lautstark und kämpferisch“ am 24. November in Szene setzte, als sie peinlichst unter dem Niveau der Kritik von „patriarchaler Ideologie“ und „Mitte der Gesellschaft“ schwadronierte und juvenil „the struggel begins – Gegen Staat, Nation, Kapital und Patriarchat“ (Rechtschreibung im Original) die alte Leier untalentierter linker Burschen und Mädel verkündete.
Burschen – wer mag sie schon?
Während in den Häusern der Burschenschaften zurückgezogen die Stiefel gewichst und die rechte Traditionpflege im Privaten zelebriert wird, Burschenschaften seit Jahren über schwindende Mitgliedschaften beklagen und verkrampft zu niedrigen Preisen leerstehende Zimmer zu vermieten versuchen, schenkt die Marburger Linke solch erbärmlichen Gestalten besondere Aufmerksamkeit und schreibt ihnen größere Bedeutung zu als sie tatsächlich haben.Diese Aufmerksamkeit für Burschenschafter hat in Marburg einen irrationalen Überschuss, die Marburger Linke wühlt gerne im Dreck der Burschen, um vom eigenen Dreck abzulenken. Während Burschenschaften gewiss alles andere als inhaltsleer sind – immerhin rekrutiert sich hier eine kleine rechte Elite – und eine Kritik an Burschenschaften durchaus begründet ist, ist sich die Marburger Linke in einem einig: Es gibt nichts schlimmeres als Burschenschaften in Marburg und sie zu bekämpfen ist Ehrensache. Burschen sind in Marburg unbeliebt, alles andere als eine Majorität und deshalb zum Abschuss freigegeben. Davon zeugen die regelmäßigen Rituale, nämlich die linksdeutsche Gemeinde aus niederen Gründen regelmäßig durch die Straßen Marburgs ziehen zu lassen, um manchmal in Party- und nicht selten in Pogromstimmung Sturm auf die nächstgelegene Burschenschaft zu laufen, um mit Farbbeutel und linksdeutschem Gegröle in Scheinradikalismus aufzugehen und die eigene unterdrückte schwulenfeindliche Gesinnung zum Ausdruck zu bringen, wenn Sprüche wie „Wir lieben Schwänze“ an Burschen-Häuser im Schutz des militanten Mobs gesprüht werden.
Ungewollt drängt sich dabei die Frage auf, woher diese Fixierung auf das zugleich ekelerregende und, gewiss verdrängt, das begehrte Objekt Bursche herrührt, woher die Hassliebe auf Burschenschafter kommt und wie es sein kann, dass Burschen dem Wahnsinn von Psychotikern gleichend zwanghaft bekämpft werden müssen. Die Obsession verrät mehr über das Seelenleben des Verfolgers – dem ideellen Durchschnittslinken – als über desavouierte Burschen im Trachtenanzug von vorvorgestern, die sich durch ihren Auftritt unbeholfen jedem in Marburg, der nicht wahnsinnig geworden ist, der Lächerlichkeit preisgeben. Wer mag schon diese Burschen, wenn nicht insgeheim die Marburger Antifa?
Alle Zitate sind dem Blog http://www.lisa2.blogsport.de entnommen.

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