Der Wunsch des EKD-Ratsvorsitzenden, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), in Deutschland einen flächendeckenden Islamunterricht einzuführen, stößt nicht überall auf Zustimmung. Nach seiner Ansicht ist es die beste Möglichkeit, junge Muslime gegen die Versuchungen von Fundamentalisten zu immunisieren. Sie müssten die Möglichkeit erhalten, sich kritisch mit der Tradition ihrer Religion auseinanderzusetzen, so Bedford-Strohm in einem Interview. Die islamischen Verbände sollten – wie die Kirchen – den Religionsunterricht an den Schulen selbst verantworten. Der evangelische Islamkenner, Pfarrer Eberhard Troeger (Wiehl bei Köln), widersprach Bedford-Strohm. Eine solche Empfehlung sei auf keinen Fall die Aufgabe eines Bischofs, sagte er der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Der Islam habe eine „antichristliche Note“ und lehre, dass es keinen Gott gibt außer den letztgültig durch den Propheten Mohammed verkündigten Allah: „Wie können sich dann Christen für die flächendeckende Einführung des Islamunterrichts starkmachen? Wer ihn fördert, fördert die Ausbreitung des Islams.“ Das könne kein Christ wollen. Es sei Aufgabe der Kultusministerien, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Sie seien daran interessiert, an staatlichen Schulen einen flächendeckenden Islamunterricht einzuführen, um ihn kontrollieren zu können und die Lehre eines grundgesetzkonformen und liberalen Islams zu fördern. Er befürchte aber, dass dies nicht gelingen werde.
idea.de
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