Politiker und Hilfsorganisationen missbrauchten das Asylwesen
für Parteipolitik und eigene Interessen, um die Asylwerber selbst gehe
es ihnen am wenigsten - diesen Vorwurf erhebt
der langjährige Leiter des Flüchtlingslagers Traiskirchen, Franz
Schabhüttl, in seinem am Freitag präsentierten Buch "Brennpunkt
Traiskirchen". Er sagt: Der Staat mache sich "zum verlängerten Arm der
Schlepper" - und die NGOs verdienten an der Flüchtlingskrise.
So herrschte etwa laut Darstellung von NGOs wie Amnesty
International, Ärzte ohne Grenzen und Caritas im Sommer 2015, als das
Erstaufnahmezentrum Traiskirchen mit 4740 Flüchtlingen deutlich
überbelegt war, unter den Asylwerbern Not, Hunger und medizinische
Unterversorgung. Das sei zu jedem Zeitpunkt falsch gewesen und habe in
der Bevölkerung "zutiefst menschliche, aber objektiv nicht notwendige
Hilfsreflexe" ausgelöst. "Wir mussten durch die so ausgelöste
Spendenflut auf Kosten der Steuerzahler wöchentlich bis zu 50 Tonnen an
brauchbaren Waren entsorgen", so Schabhüttl."Die Caritas hatte ihren Spendenbus an einer medienwirksamen Stelle
platziert und die übermittelten Bilder zeigten immer nur Asylwerber, die
zu einem ankommenden Auto eilten, aus dem Güter verteilt wurden. Nicht
gezeigt wurden die Berge an Spenden, die in Müllcontainern
verschwanden."
Er habe damals darauf hingewiesen, dass man keine Spendengüter brauche,
weil es im Lager alles gebe, "aber man wollte es halt nicht hören",
berichtete Schabhüttl. Hilfsorganisationen wie die Caritas leisteten
wichtige Arbeit, würden auf dem Gebiet des Asyl- und Fremdenwesens aus finanziellem Eigeninteresse aber wie große Wirtschaftsbetriebe agieren....
Die meisten Flüchtlinge sind demnach nicht wegen akuter Lebensbedrohung
von einem Land in das nächste sichere gegangen, sondern auf der Suche
nach besseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Sie hätten ihre Flucht
großteils zu Hause bei Schlepperbanden gebucht und viel Geld dafür
bezahlt. Ihr Hauptproblem bestehe darin, dass sich die Versprechungen
der Schlepper als Lügen herausgestellt hätten und viele schon deshalb
nicht mehr nach Hause könnten, weil sie sich für ihre Flucht verschuldet
hätten und zu Hause ihr Gesicht verlieren würden. Für knapp 40 Prozent
aller Flüchtlinge im Jahr 2016 sei objektiv betrachtet nie ein
Fluchtgrund vorgelegen.Schabhüttl und Wetz geht es mit ihrem Buch darum, "ein paar Wahrheiten
auszusprechen, die in den vergangenen Jahren niemand hören wollte". Es
handle sich nicht um eine Abrechnung, sondern um seine persönliche
Wahrnehmung und subjektive Wahrheit, so Schabhüttl bei der
Buchpräsentation. Es sei bedauerlich, dass der Bevölkerung stets ein
verzerrtes Bild dieser nüchternen Wirklichkeit präsentiert werde. "Im
Klartext heißt das, dass die Österreicher nur ausgesuchte und der
eigenen Agenda dienliche Details aufgetischt bekommen, was eine
vernünftige Asyl- und Integrationspolitik erschwert bis unmöglich macht."Mit "eigenwilligen Interpretationen der Realität" werde öffentlicher
Druck aufgebaut, der falsche Maßnahmen auslöse. Als Beispiel dafür
nennen Schabhüttl und Wetz ein von Christian Konrad in seiner Funktion
als Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung urgiertes Warte-
und Obdachlosenzelt, das eine siebenstellige Summe verschlungen habe,
aber eigentlich nie notwendig gewesen sei. Der Politik wirf Schabhüttl
Aktionismus vor.Als Niederösterreich 2014 etwa einen gewerberechtlichen Aufnahmestopp in
Traiskirchen verfügt hatte und der private Partner ORS keine neuen
Flüchtlinge versorgen durfte, musste sich das Innenministerium wieder
selbst um die Flüchtlinge kümmern. Die Folge: 4500 Beamten- Überstunden und Zusatzkosten von mehr als einer Million Euro.Als Kernproblem des Asylwesens ortet Schabhüttl die Genfer
Flüchtlingskonvention. "Es gibt keine andere Möglichkeit zu kommen als
über ein Asylverfahren, und wenn jemand über ein Asylverfahren kommt,
ist der Staat gezwungen, mit ihm umzugehen. Der Staat macht sich damit
zum verlängerten Arm der Schlepper und die NGOs verdienen dabei durch
Betreuung etwa im medizinischen, psychologischen oder rechtlichen
Bereich, weil sie den Staat mit dem Zeigefinger der eigenen Moral vor
sich hertreiben. Die Schlepper entscheiden, wen sie bringen, und sie
bringen vorwiegend die unteren sozialen Schichten."
Der Staat müsse deshalb in den Herkunftsländern stärker
kommunizieren, was Asylwerber wirklich erwartet, und eine Möglichkeit
zur Zuwanderung außerhalb der Asylschiene schaffen, über die er selbst
bestimmt. So müssten potenzielle Einwanderer etwa eine Möglichkeit
haben, in ihrem Heimatland Einwanderungsanträge zu stellen. "Diese Dinge
wurden bereits diskutiert und immer als unmöglich eingestuft. Für die
Schließung der Balkanroute galt lange das Gleiche, und es hat dann doch
geklappt."
http://www.krone.at/oesterreich/caritas-amnesty-co-verdienen-an-der-krise-traiskirchen-chef-story-561069
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