102 Migranten sind momentan in einem südostungarischen Camp
in Békéscsaba untergebracht. 94 davon sind jetzt im Hungerstreik, weil
sie weg aus Ungarn, in ein besseres EU-Land wollen, berichten diverse Medien.
Sie beklagten sich u.a. wegen der Abnahme von Fingerabdrücken, da sie doch ohnehin nicht in Ungarn bleiben wollen. Die
meisten der Hungerstreikenden sind „Dublin-Fälle“, heißt es seitens der
ungarischen Behörden. Sie haben gegen EU-Recht verstoßen, sprich, das
erste sichere EU-Land verlassen, das sie unmittelbar nach ihrer Flucht
betreten haben. Also müssen sie wieder dorthin zurück.
Der selbst ernannte Sprecher der Migranten, Zanyar Faraj, hat den
Hungerstreik online als, „Notruf an alle Menschenrechtsorganisationen
der Welt“ verbreitet. In einem 7-Punkte Aufruf sagt er, „Wir sind
Flüchtlinge, keine Kriminellen. Wir sind aus unserem Land wegen Krieg
und Tod geflohen“. Sie seien schuldlos „eingesperrt“. Die meisten seien
jetzt krank und leiden als Folge der „Inhaftierung“ an einem Trauma.
Einige seien selbstmordgefährdet. Außerdem werden sie seit 6 Monaten im
Unklaren über ihre Zukunft gelassen. Die ungarische Regierung trample
auf den Menschenrechten herum und führe einen Psycho-Krieg gegen
Asylwerber. Faraj’s Posting endet mit einem Aufruf an die Welt „erlöst
uns von dieser Ungerechtigkeit “.
In Ungarn werden laut neuem Gesetz Asylwerber für die Dauer ihres
Verfahrens in Transitzonen an der serbisch-ungarischen Grenze
untergebracht. Sie können nicht mehr wie früher – frei im Land
herumreisen, in ein anderes EU-Land weiterziehen oder überhaupt
abtauchen.
Dieser sichtbar konzertierte und juristisch unterstützte Konflikt
zieht sich schon eine ganze Weile hin. Im Vorfeld des Hungerstreiks
machte Amnesty International
Ungarns Regierung herunter: sie enttäusche am meisten in der ganzen
Region, bezüglich Menschenrechte, Behandlung von Flüchtlingen und
Asylwerbern. Die Attacke kam nicht unerwartet. Denn davor hatte die
ungarische Regierungspartei „Fidesz“ Amnesty International als
„pro-Migranten Organisation bezeichnet, die vom (in Ungarn geborenen)
Milliardär George Soros finanziert werde.
Wie gut NGO’s und Medien vernetzt sind, zeigt auch der Angriff der schwedischen Zeitung Aftonbladet von letzter Woche: darin wird Ungarn Polizeigewalt gegenüber Asylwerbern unterstellt.
Dabei hat Frontex-Direktor Fabrice Leggeri im Jänner in einem an alle
Mitglieder gerichteten Schreiben bezüglich Ungarn festgehalten: es gebe
keine Hinweise auf Polizeigewalt
gegen Migranten oder Verstöße gegen die Menschenrechte. Dieser Meinung
seien auch Vertreter der EU-Kommission gewesen, die im Oktober 2016 die
ungarisch-serbische Grenze besuchten.
https://www.wochenblick.at/ungarn-illegale-migranten-im-hungerstreik/
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