Wednesday, April 10, 2019

Beeinflusste Dolmetscher Zeugen im Prozess um Messerattacke in Chemnitz?

Die Staatsanwaltschaft Chemnitz hat Anklage gegen einen Dolmetscher erhoben, der bei den Ermittlungen zur tödlichen Messerattacke auf Daniel H. im August 2018 mehrere Zeugenaussagen übersetzt hat. Wie eine Sprecherin bestätigte, wird dem Mann versuchte Anstiftung zur Falschaussage vorgeworfen. Weitere Einzelheiten wollte sie mit Verweis auf den laufenden Prozess gegen einen der Tatverdächtigen nicht nennen.Einem Bericht von "Focus Online" zufolge handelt es sich um einen 47-Jährigen aus dem Irak, der seit 20 Jahren in Deutschland lebt und als nicht beeidigter Dolmetscher tätig ist. Er soll gemeinsam mit der Freundin des derzeit vor Gericht stehenden Alaa S. im November 2018 versucht haben, einen der Hauptbelastungszeugen zur Änderung seiner Aussage zu drängen. Der als Koch in einem Döner-Imbiss nahe dem Tatort arbeitende Mann war nach seiner Vernehmung mehrfach bedroht worden. Im Prozess verweigerte der Libanese zunächst die Aussage und wurde für Ende April erneut geladen.Der jetzt angeklagte Dolmetscher bestätigte laut "Focus Online" das Treffen mit dem Zeugen, bestritt aber, auf den Mann Druck ausgeübt zu haben. Weil er sich aber bei der Befragung in Widersprüche verstrickt habe, seien Zweifel an seiner Integrität aufgekommen. Sollte der Dolmetscher wegen versuchter Anstiftung zur Falschaussage verurteilt werden, könnte sich dies auch auf den Prozess gegen Alaa S. auswirken. Grund wären mögliche Zweifel, ob der 47-Jährige bei der Befragung von Zeugen in dem Fall auch korrekt übersetzt hat.
https://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/chemnitz-stollberg/anklage-dolmetscher-ermittlungen-messerattacke-chemnitz-100.html

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