Thursday, January 28, 2010

Türkische Akademikerinnen: "Meine Steuern nicht für Imame"

Türkische Akademikerinnen aus Frankfurt wenden sich in einer Initiative gegen die Verengung der Integrationsdebatte auf religiöse Themen. Sie fordern bessere Bildungschancen für Migrantenkinder. Sie habe die Sorge, dass die Eingliederung vor allem über religiöse Themen wie die Schulung von islamischen Vorbetern angegangen werde, sagte die Zahnärztin Ezhar Cezairli, die auch der Deutschen Islamkonferenz angehört. "Ich bin dagegen, dass meine Steuern für die Ausbildung von Imamen ausgegeben werden". Wichtig seien Bildungschancen. Eltern von Migrantenkindern müssten überzeugt werden, wie wichtig Schule und Bildung seien. Cezairli ist eine von 25 türkischen Akademikerinnen, die am Mittwoch die "Frankfurter Initiative progressiver Frauen" gegründet haben. Die Initiative kritisiert auch, dass die Eingliederungsdebatte vornehmlich mit großen muslimischen Verbänden geführt werde, in denen aber allenfalls 20 Prozent der Muslime organisiert seien. Zu den Gründungsmitgliedern der Gruppe zählen Rechtsanwältinnen, Betriebswirtinnen, Diplom-Kauffrauen und Psychologinnen. Sie sind sich ihrer Vorbildfunktion bewusst und wollen deshalb in die politische Diskussion über die Integration von Ausländern eingreifen. Lob für die Frankfurter Initiative kommt von der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Maria Böhmer. Die Initiative setze ein wichtiges Zeichen. Böhmer beklagte zugleich die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen in vielen traditionellen türkischen Familien.
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