Monday, January 25, 2010

Minarettverbot: Zeichen gegen Ausbreitung des Islams

Mit dem Minarettverbot wollten die Stimmberechtigten ein Zeichen gegen die Verbreitung des Islams in der Schweiz setzen. Das Votum richtete sich aber nicht grundsätzlich gegen Muslime oder Ausländer.
Fremdenfeindlichkeit der Schweizerinnen und Schweizer erklärt das Abstimmungsergebnis vom vergangenen 29. November bei weitem nicht, wie die traditionelle Befragung nach Volksabstimmungen, die Vox-Analyse, zeigt. Auch Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Chancengleichheit zwischen Schweizern und Ausländern aussprechen, stimmten zu rund 40 Prozent für das Minarettverbot. "Es ging für viele Stimmende nicht gegen Muslime in der Schweiz", erklärte der Politologe Hans Hirter von der Universität Bern bei der Präsentation der Ergebnisse am Montag. Denn obgleich 57 Prozent gegen den Bau von Minaretten stimmten, zeigte die Umfrage, dass gleichzeitig rund zwei Drittel der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die schweizerische und die muslimische Lebensweise als verträglich einschätzen.
Dies mag widersprüchlich klingen, wird aber klarer, wenn die Ja-Stimmenden zu ihren Motiven befragt werden. "Das Minarett ist ein Herrschaftssymbol des Islams" – dieses Argument wurde bei weitem am häufigsten zuerst genannt (24 Prozent). Es ging den Befürwortern also darum, ein symbolisches Zeichen gegen die Ausbreitung des Islams in der Schweiz zu setzen. Eine vertiefte Analyse zeigte zudem, dass auch Personen, die gegen die Initiative stimmten, dieses Argument guthiessen.
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