Der Bayerische Verfassungsschutz hält die Islamische Gemeinschaft in Deutschland (IGD), die aus dem Münchner Islamischen Zentrum hervorgegangen ist, für einen ideologischen Außenposten der extremistischen Muslimbruderschaft. Bayerns Verfassungsschutz-Chef Burkhard Körner sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus", Ziel der IGD und ihrer bundesweit 1.300 Mitglieder sei "die Veränderung der deutschen Gesellschaft im Sinne der Ideologie der Muslimbruderschaft". Angestrebt werde "die Errichtung einer islamischen Herrschaftsordnung", die "deutliche Züge eines totalitären Systems" aufweise.
Dazu gehöre die Umkrempelung des Bildungssystems nach islamischen Kriterien ebenso wie die Anwendung des islamischen Rechts, der Scharia. "Diese Ideologie ist mit den Prinzipien unseres Rechtsstaats nicht vereinbar", so Körner. Laut Verfassungsschutz sind die Strukturen der IGD "nur schwer kontrollierbar" und das um sie bestehende Netzwerk "nicht transparent". Klar zu durchschauen seien freilich die eifrigen Bemühungen des muslimischen Verbandes bei der Nachwuchsschulung. Körner: "Durch den Aus- und Aufbau von Bildungseinrichtungen will die IGD junge Menschen für ihre Ideologie begeistern." Nach außen geben sich die Wortführer des Münchner Islam-Zentrums betont moderat und bieten den Behörden kaum Angriffsfläche. So vermeiden sie seit geraumer Zeit in der Öffentlichkeit Hasspredigten gegen den Westen oder lobende Worte für die Gewaltakte islamistischer Terroristen. Verfassungsschutz-Präsident Körner zufolge richtet sich die IGD im Stillen jedoch "gegen unsere freiheitliche demokratische Grundordnung". Der derzeitige IGD-Präsident Salim Falah sieht seine Vereinigung missverstanden. Er sagte: "In keiner Form" repräsentiere die IGD die Muslimbruderschaft. Die Bruderschaft allerdings gehöre zweifellos zur islamischen Reformbewegung und sei als "demokratisch" einzustufen. Sie lehne Terror und Gewalt ab, stehe für "Humanismus, Aufklärung, Menschenrechte, Freiheit und Demokratie".
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