Sunday, January 13, 2019

CDU-Frau und DiTiB-/ATIB-Sympathisantin wird Vize der Bundeszentrale für politische Bildung

Es gibt wieder einmal eine reichlich seltsame Personalie zu berichten: Seit 7. Januar 2019 ist die höchst umstrittene ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Cemile Giousouf (40) Vize-Chefin der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Angeblich sei die Stelle öffentlich ausgeschrieben gewesen. Eine entsprechende Bestätigung seitens der bpb gab es aber auf Anfrage von „NRW-direkt“ vom 11. Januar nicht. Selbst in CDU-Kreisen wurde die Ausschreibung dieser Stelle bis zuletzt bezweifelt.

Nun ist Giousouf also bpb-Vize – ausgerechnet in der bpb, die mit ihrem Präsidenten Thomas Krüger (SPD) für alles andere als für eine ausgewogene politische Bildung steht. Siehe etwa das von ihm unterstützte Gender Mainstreaming und seine Schlagseite im Kampf gegen (rechten) Populismus. Jetzt hat er eine Vize-Frau bekommen, die ihn im Kampf gegen Extremismus, also wohl auch gegen Islamismus, unterstützen soll. Aber kann sie das, will sie das? [...] Als eine der obersten Vertreterinnen der politischen Bildung schleppt sie allerdings ein großes Päckchen fragwürdiger Vergangenheit mit sich. Deshalb hat die Personalie selbst in CDU-Kreisen kontroverse Diskussionen ausgelöst. Das Ansehen der bpb dürfe durch diese Personalie keinen Schaden nehmen, sagte etwa der CDU-Innenexperte und MdB Christoph de Vries (Hamburg).Die Sorgen des MdB de Vries lassen sich konkretisieren: Ihre Parlamentsarbeit begann Giousouf in Berlin mit einem Antrittsbesuch beim türkischen Botschafter. Es folgten Begegnungen mit umstrittenen türkischen Moschee-Gemeinden. Im Herbst 2014 wurde bekannt, dass sie eine Delegation der als antisemitisch geltenden und damals noch vom Verfassungsschutz beobachteten Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) in der Hagener CDU-Kreisgeschäftsstelle empfangen hatte.
Dann folgten Bilder auf Facebook, die Giousouf in traditionell islamischer Frauenkleidung in der Hagener Moschee des Moschee-Verbandes DITIB zeigt. DiTiB (Diyanet İşleri Türk İslam Birliği) ist die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V., die der türkischen Religionsbehörde Diyanet und damit mehr oder weniger direkt Erdogan untersteht. Hinzu kam Giousoufs Auftritt vom November 2014 bei einer Veranstaltung der ATIB in Köln.

Die ATIB (Ayrupa Türk İslam Birliği, = europäischer islamisch-religiöser Dachverband) wird übrigens vom hessischen Verfassungsschutz dem Spektrum der türkisch-rechtsextremistischen Grauen Wölfe zugerechnet. Obwohl ihre Auftritte bei Veranstaltungen von oder mit Grauen Wölfen belegt sind, wies Giousouf die Vorwürfe als „an den Haaren herbeigezogenen Verschwörungstheorien“ zurück. Im Frühsommer 2017 mischte sie sich auf Bitten von DiTiB auch noch in eine Auseinandersetzung zwischen einem erfahrenen Religionslehrer der Realschule in Hohenlimburg und DiTib ein. Der Religionslehrer hatte in einer 10. Klasse Bibel und Koran miteinander verglichen und unter anderem kritikwürdige Koran-Textbausteine analysieren lassen.

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/cdu-frau-und-ditib-atib-sympathisantin-wird-vize-der-bundeszentrale-fuer-politische-bildung/

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