Von Thierry Chervel
Immer saurer wird die Gouvernantenprosa (so Reinhard Mohr bei spiegel.de) unserer Verwalter der demokratischen Öffentlichkeit. Die Feuilletons sind zu Schutz- und Ausweichräumen eines immer mehr zum Pfäffischen tendierenden juste milieu geworden, das sich von den eigenen Traditionen der Kritik und des Witzes längst abgeschnitten hat. Klassisch liberale, aufklärerische Positionen lassen sich in praktisch keinem einzigen Feuilleton der Republik mehr artikulieren. Man erinnert sich an Zeiten, in denen Autoren wie Henryk Broder oder Ulrike Ackermann noch in der taz publizieren konnten, damals stand dort eine Fraktion der Realos gegen eine Fraktion der Fundis. Heute sind die Fundis weich gespült - und warten in sämtlichen Feuilletons auf die Rente. In den von ihnen entworfenen Feindbildern hat der Riese Broder meist zwei Frauen im Schlepptau, Ayaan Hirsi Ali und Necla Kelek.
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