Thursday, November 22, 2012

In Israel herrscht angespannte Ruhe – Netanyahu unter Kritik

Im Süden Israels herrscht, fast 24 Stunden nach dem von Ägypten vermittelten Waffenstillstand, eine angespannte Ruhe.
Am Donnerstagmorgen wurden die Bewohner im Süden des Landes durch zwei Sirenenwarnung alarmiert, aber es ist unklar, ob es sich um einen falschen Alarm handelte oder ob in den palästinensisch kontrollierten Gebieten eine Mörsergranate oder Rakete explodiert war, berichtet Israel Radio. Nachdem am Mittwochabend der Waffenstillstand verkündet wurde, kam es zu einer Reihe von Raketenabschüssen in Gaza, aber ab 23.00 Uhr wurde es im Süden Israels wieder ruhig.
Unter dem Freudenfeuer der Kalaschnikows seiner Anhänger, sagte ein Sprecher des Islamischen-Jihad, dass die Organisation sich auch weiterhin mit Waffen ausrüsten wird. Hamas-Ministerpräsident Ismail Haniyeh, Mahmoud a-Zahar und andere palästinensische Terror-Führer verließen während der Nacht ihre unterirdischen Verstecke, in denen sie in der vergangenen Woche untergetaucht waren, um in ihre Häuser zurückzukehren, berichtet Israel Radio.
Ministerpräsident Binyamin Netanyahu, sieht sich derweil mit heftiger Kritik von Politikern und Bewohnern aus dem Süden Israels konfrontiert. Grund dafür ist seine Zustimmung zu dem Waffenstillstand mit der Hamas. Die Bewohner des Südens befürchten, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bevor sie wieder mit der Bedrohung von Raketen aus dem Gazastreifen konfrontiert werden.
Ashdod’s Bürgermeister Yehiel – dessen Stadt von Raketen getroffen wurde – sagte Ynetnews, er wäre besorgt, dass “diese Pause nur für eine kurze Zeit andauert und dies nicht das Ergebnis ist, für das wir gebetet haben”. Sderot’s Bürgermeister David Buskila, äußerte ähnliche Gefühle.
Yair Lapid, der Leiter der neu gegründeten politischen Partei Yesh Atid, beschuldigte Netanyahu gescheitert zu sein, weil er sein Versprechen nicht eingehalten habe. “Nachdem versprochen wurde, dass die Hamas eliminiert werden würde und dass wir nicht mit Terroristen verhandeln, sitzt der Staat Israel mit der Hamas an einen Tisch und verhandelt anstatt sie zu beseitigen”, sagte er Ynetnews.com.
“Die Ziele der Operation wurden nicht erreicht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor die nächste Raketenrunde kommt. Dies ist nicht die Art, wie man den Kampf gegen den Terrorismus beendet”, sagte der Oppositionsführer und Knesset-Abgeordnete Shaul Mofaz, der Zeitung Ynetnews.
Yedioth Ahronoth berichtete, dass in den 8 Tagen der Operation Pillar of Defense, mehr als 1.000 Gebäude, Wohnhäuser und Wohnungen im Süden Israels durch Raketenbeschuss beschädigt wurden. Die Schäden werden auf rund 100 Millionen Schekel (25.570.000 Euro) geschätzt. Netanyahu ordnete die Einrichtung eines speziellen Ausschusses für die Bewohner im Süden an, deren Eigentum durch den Raketenbeschuss beschädigt wurde, um sie zu unterstützen.
Bei seiner Ansprache an die Nation sagte Netanyahu am Mittwochabend, die Operation habe alle ihre Ziele erreicht und der Hamas und anderen Terrororganisationen in Gaza, einen schmerzhaften Schlag zugefügt. Gleichzeitig wollte Netanyahu jedoch keine Details der von Ägypten vermittelten Vereinbarung enthüllen.
Berichte aus Ägypten besagen, dass Israel und die Hamas sich auf die Einstellung aller Feindseligkeiten geeinigt und vereinbart haben, dass Israel auf die gezielte Tötung von Terroristenführer verzichtet. Israel vereinbarte weiter, die Beschränkungen an den Grenzübergängen in den Gazastreifen zu erleichtern.
Auch die Einfuhr von Gütern und Waren, sowie die Passage von Menschen soll erleichtert werden, heißt es in den Berichten. Auf andere Probleme, soll zwischen beiden Seiten zu einem späteren Zeitpunkt eingegangen werden.
Redaktion IsraelNachrichten

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