von Ramiro Fulano
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihre 24 Kollegen, die nicht zu
diesem Treffen eingeladen waren, das als Beitrag zu mehr Demokratie und
Mitbestimmung empfunden haben. Aber es soll ja nach dem Wort der
deutschen Bundeskanzlerin ab jetzt nicht um „mehr“, sondern um
„besseres“ Europa gehen.
Ab jetzt heißt es also Klasse statt Masse, liebe Spanier, Polen, Schweden, Bulgaren, etc., etc. etc. Das
kontinentaleuropäische Politik-Modell ging stets davon aus, dass
die Geschicke eines Staates am besten in den Händen einer kleinen,
erleuchteten Elite aufgehoben sind, weil diese sich gegenüber den Launen
des tumben Pöbels besser durchzusetzen versteht. Das ist einer der
Gründe, warum das angelsächsische Politik-Model seine „Eliten“
rechtzeitig einen Kopf kürzer zu machen pflegt.
Indes sollte man die Dame und die beiden Herren, die sich auf dem
italienischen Flugzeugträger Garibaldi zusammenfanden, an ihren Erfolgen
messen: Deutschlands sozialistisches Bruderland jenseits des Rheins
befindet sich nach einer Serie schwerer islamistischer Attentate seit
fast einem Jahr im Ausnahmezustand. Und Italien wird seinem Ruf als der
weiche Unterbauch „Europas“ mal wieder gerecht und mutiert zum
Griechenland 2.0.
Und in Deutschland soll man sich nun für ein bis zwei Wochen
bevorraten, weil jeden Augenblick damit zu rechnen ist, dass „Verrückte“
die Elektrizitätsversorgung sabotieren (und wenn der böse Atomstrom
nicht mehr geht, dann fällt auch das liebe Leitungswasser aus, liebe
Ökopathen). Denken Sie bitte daran, liebe Leserinnen und Leser, dass sie
vor allem solche Lebensmittel kaufen, die auch ohne Strom und Wasser
verzehrfertig sind, wenn Sie auf staatstragenden Großeinkauf gehen.
Das also haben wir unserer erleuchteten Euro-Elite und ihren
uffjeklärten Jubelpersern in den Medien zu verdanken – mal abgesehen von
einem unnötigen Konfrontationskurs mit Russland und einem Versinken der
Euro-Zone in der wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit: Während auf die
„EU der Sieben“ vor vierzig Jahren fast ein Drittel des Welthandels
entfiel, schafft das Europa der 27 ½ es auf gerade mal elf Prozent.
„Mehr Europa“ und so weiter…
It’s a mad, mad, mad, mad Merkel.
Das Ausmaß an Realitätsverweigerung, das notwendig sein muss, um
sich diese und andere Fakten als Erfolgsbilanz schönzureden, liegt
höchstwahrscheinlich oberhalb des Messebereichs, auf der Grenze zum
klinischen Irresein. Es sei denn, die Demontage eines halben Kontinentes
ist genau das Ziel, zu dem sich Monsieur Hollande, Signore Rienzi und
Frau Dr. Merkel zu ihrem Mutter-Vater-Kind-Spiel mit vertauschten Rollen
auf der MS Garibaldi getroffen haben. Und das Spiel geht so: Vati
(Deutschland) verdient das Geld, das Madame (Frankreich) ausgibt,
während beide aufpassen, dass Italien nicht wieder zu viel Unsinn
anstellt, wenn man es allein lässt.
Bei mir an der Ecke gibt es übrigens auch eine Garibaldi: mit
Schinken, Champignons und Artischocken für 12,50 (GesamtschullehrerInnen
jederlei Geschlechts sowie Frau Kahane können ja mal googeln, wer
Garibaldi war). Wenn das das Flaggschiff der EU sein soll, besteht deren
Strategie vielleicht darin, dass der Gegner sich totlacht? Waren das
die Teletubbys, die Mutti, Vati, Kind an Bord begrüßten? War man in
einem italienischen Freizeitpark oder beim Eurovision-Songcontest
gelandet? Aber jetzt mal im Ernst: Man sollte den EU-Flugzeugträger nach
Jean-Claude-Juncker benennen. Da wäre wenigstens davon auszugehen, dass
der Alkohol nicht knapp wird.
Jaja, das war „unsere“ erleuchtete Elite, die sich da vor der Costa
Mafia traf um sich unweit des Sommerpalastes des Kaisers Nero die
Trauben in den Mund wachsen zu lassen. Richtig, das war derselbe Nero,
der so lustig gefiedelt hat, während Rom brannte. Und wir haben das
Privileg, für dieses Kaspertheater per Steuern zur Kasse gebeten zu
werden. Aber EU-
Nationalismus ist natürlich die viel feinere, moralisch überlegene Form des Wahngedankens, liebe Leserinnen und Leser.
All das, während in Italien die Jugendarbeitslosigkeit seit zehn
Jahren bei 32% liegt und Hochschulabsolventen sich dort um Jobs in
Supermärkten und Call-Centern reißen. Das sind – vor allem im Gegensatz
zur EU-Elite – natürlich anständige Berufe. Aber ist es wirklich eine
kluge Ressourcenallokation, wenn der Mensch sich ein Studium gönnt, von
dem er niemals etwas haben wird?
Doch es gibt auch Anlass zu vorsichtigem Optimismus: Es ist ja
einigermaßen unwahrscheinlich, dass versuchte Wahlfälschung in
Österreich mit dem höchsten Staatsamt dotiert wird. Wenngleich die
veröffentlichte Einheitsmeinung vielleicht auch das noch hinbekommt.
Und selbstverständlich ist weiterhin nicht davon auszugehen, dass
Spanier und Polen, Portugiesen und Schweden oder Bulgaren und Finnen
davon entzückt sein werden, dass hinter ihrem Rücken vor der Küste von
Neapel über ihre Köpfe hinweg entschieden wird, wie es mit ihnen
weitergehen soll. Noch dazu von einer „EU-Führung“, deren Bilanz so
ziemlich das größte Desaster darstellt, das seit dem Zweiten Weltkrieg
über den Kontinent verhängt wurde.
Natürlich wird all das von Leuten betrieben, die es nur „gut“
meinen - vor allem mit sich selbst. Aber hinterher will es wieder keiner
gewesen sein. Wenn man nämlich im Hause der Misere keine
IS-TerroristInnen in Germany „sieht“ (weil nicht sein kann, was nicht
sein darf), dann sollte man den Augenarzt wechseln. Wenn der Wahnsinn
allerdings Methode hat, sollten Dritte sich überlegen, ob das
„politische“ Personal der VEB Deutschland AG noch im Stande ist, die
Amtsgeschäfte sicher zu führen, oder ob es ausgetauscht werden muss.
No comments:
Post a Comment