Friday, July 17, 2009

Essen: Orientalische Drogenhändler mit Hartz IV, 4 PKWs und 70000€ Cash in der Tasche


Foto: Die sichergestellten Drogen
Essen – Bochum – Heinsberg- Mülheim an der Ruhr - Gelsenkirchen. Seit einem dreiviertel Jahr ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei Essen gegen eine Gruppe von Drogenhändlern aus dem türkisch-arabischen Milieu. Ein Großteil der Täter ist bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.Im September 2008 erhielt die Essener Kripo den Hinweis auf eine junge Frau, die Drogen im großen Stil verkaufen solle.Erste Ermittlungen des Kriminalkommissariats 13 (Betäubungsmitteldelikte) führten zu einer 29-jährigen Essenerin. Regelmäßig, nämlich montags, mittwochs und freitags besuchte die Frau ihren Kundenstamm in Bochum und Essen. Guten Kunden, wie einem 39 Jahre alten Mann aus Essen-Altendorf, brachte sie neben dem bestellten Haschisch oder Marihuana auf Wunsch auch mal Brötchen oder Alkoholika mit. Benannt nach dem Fahrzeugtyp der Kurierin richtete die Kripo die Ermittlungskommission „Lancia“ unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Norbert Klein (56) ein. In enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft trieben drei Beamte des KK13 die Ermittlungen voran.Als Drahtzieher der Geschäfte stellte sich der in Heinsberg lebende Vater (51), ein selbständiger Kaufmann, der 29-Jährigen heraus. Nachdem seine Tochter aufgrund eines Autounfalls keine bestellten Drogen ausliefern konnte, übernahm er für einige Zeit selbst die Touren.Unterstützt von Spezialeinheiten schlug die EK Lancia am 2. Dezember zu:Auf dem Rückweg aus Holland nahmen die Polizisten Vater und Tochter gemeinsam in Gelsenkirchen fest. Im Wohnmobil des Mannes konnten 66 Kilogramm Haschisch und Marihuana – verpackt in mehreren großen Taschen - sichergestellt werden.Eine Bochumer Wohnung hatte den beiden als „Bunker“, als Versteck für ihre Drogen gedient. Hier fanden die Beamten über 30.000 Euro Bargeld. Auch die Wohnungen der anderen 14 Tatverdächtigen (32-56) in Bochum, Essen und Mülheim, allesamt Kunden des Duos, durchsuchte die Polizei.Bei einem Bochumer (47) stellten die Ermittler 24.000 Euro und 5,6 Kilogramm Rauschgift (Haschisch und Marihuana) sicher.Ein 39-jähriger Essener hatte neben 1,3 Kilogramm Marihuana auch 10.000 Euro in seiner Wohnung versteckt. Insgesamt stellten die Ermittler 74,5 Kilogramm Haschisch und Marihuana sowie über 70.000 Euro Bargeld sicher.Der Haupttäter musste sich außerdem von vieren seiner Fahrzeuge trennen. Auch diese befinden sich in amtlichem Gewahrsam.Das Verfahren gegen die Ehefrau (46) des 51-Jährigen wurde bereits gegen Zahlung von 30.000 Euro eingestellt. Nach eigenen Angaben hatte die Hartz IV Empfängerin das Geld gespart.Das Familienoberhaupt selbst ist inzwischen zu einer Freiheitsstrafe von 8 Jahren und 9 Monaten verurteilt worden. Seine Tochter muss für 5 Jahre und 3 Monate ins Gefängnis.Auch sechs weitere Männer aus Essen (37, 39, 40) und Bochum (46, 47, 56) sitzen für mehrere Jahre (2 Jahre – 4 Jahre/9 Monate) in Haft. Die Täter hatten jeweils Drogen im Gegenwert von mehreren 10.000 bis über 100.000 Euro verkauft. .Die Strafverfahren acht weiterer Beschuldigter (32 – 52) sind noch nicht abgeschlossen.

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