In dem umfangreichen Geständnis der vier Angeklagten im sogenannten Sauerland-Prozess wird ein möglicher V-Mann des türkischen Geheimdienstes offenbar schwer belastet. Wie der "Spiegel" weiter berichtete, ist K. nach Angaben Seleks bei Zusammenkünften gelegentlich für eine Stunde verschwunden. Offenbar, um Ermittler zu treffen. Einmal sei K. nach einer Unterbrechung zurückgekehrt und habe plötzlich gewusst, dass die deutschen Behörden gegen eine Gruppe von Islamisten ermittelten, dabei seien auch die Namen der Verdächtigen, ihre Namen, gefallen. "Dann sagte er mir, dass er diese Informationen vom Geheimdienst klauen würde", gab Selek nach Angaben des "Spiegel" zu Protokoll.
Obwohl das Geständnis Mevlüt K. schwer belaste, zögert die Bundesanwaltschaft nach Angaben des Nachrichtenmagazins noch, einen Haftbefehl gegen den in Ludwigshafen geborenen Türken zu beantragen. Ein Festnahmeersuchen könnte diplomatische Probleme mit der Türkei nach sich ziehen, da K. nach seinem Untertauchen in Istanbul Ende 2002 tatsächlich als V-Mann für den türkischen Geheimdienst tätig gewesen sei, teilte der "Spiegel" weiter mit. Der Geheimdienst habe den Informanten in Kooperation mit der CIA geführt. Die deutschen Behörden seien über das Projekt schon früh informiert gewesen.
(ddp/JWD)
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