Die Mitglieder der terroristischen "Sauerland-Gruppe" sind angeblich nur durch einen Zufall in einem Terrorcamp der "Islamischen Dschihad-Union" (IJU) in Afghanistan gelandet. Die Angeklagten wollten ursprünglich in den Irak reisen, wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorab berichtete. Alternativ sei Tschetschenien im Gespräch gewesen, um die Mudschahidin in ihrem Krieg gegen die russischen Besatzungstruppen zu unterstützen. Gegen die Kaukasus-Region habe jedoch gesprochen, dass keiner der Freiwilligen aus Deutschland Kampferfahrung hatte. Es sei nicht geplant gewesen, nach der Ausbildung an Waffen für Anschläge in der Bundesrepublik zurückzukehren. Laut "Spiegel" gelten die Aussagen den Ermittlern als Durchbruch bei der Aufklärung islamistischer Terrorstrukturen. Durch die Aussagen lasse sich auch die Frage klären, wie der Kontakt zwischen deutschen Freiwilligen und der usbekischen Terrortruppe IJU zustande kam, der sich die vier Angeklagten laut Anklage angeschlossen haben. Den Einlassungen zufolge knüpften die Reisenden laut "Spiegel" während eines Syrien-Aufenthalts Ende 2005 Kontakt zu einem Usbeken, der den jungen Muslimen versprochen habe, ihnen den Weg zum Dschihad zu ebnen und sie weiterzuvermitteln. Bis kurz vor ihrer Abreise hätten sie allerdings nicht gewusst, dass ihr Ziel das afghanisch-pakistanische Grenzgebiet sei. Die IJU sei ihnen zunächst nur unter dem Namen "Ahmad-Gruppe" bekannt gewesen.
(ddp)
No comments:
Post a Comment